Intel verzichtet auf Unterhaltungselektronik

Der Chip-Riese bevorzugt künftig Geschäfte mit langfristigem Wachstumspotenzial.

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Intel zieht sich aus dem Markt für Unterhaltungselektronik zurück. Firmensprecher Christian Anderka bestätigte gegenüber heise online entsprechende Pläne. Bis Anfang 2002 will der Chip-Riese die Produktion seiner Connected Products Division auslaufen lassen. Dort werden unter anderem Digitalkameras und Audio-Player hergestellt. Zu Entlassungen wird es aber nicht kommen: In den USA soll den Mitarbeitern freigestellt werden, bei Intel in anderen Abteilungen unterzukommen oder gegen eine Abfindung zu gehen. In Europa laufen darüber noch Verhandlungen. Der Bereich Heimnetzwerke ist von den Plänen nicht betroffen.

Der Unterhaltungsmarkt entwickele sich zwar nicht negativ und Intel habe durchaus Erfolg mit seinen Kameras und MP3-Playern, meinte Anderka. Verglichen mit anderen firmeninternen Geschäftszweigen wie der Halbleiterproduktion verspreche der Bereich aber kein solch langfristiges Wachstum. Der Verkauf laufe aber weiter, solange der Vorrat reiche. Danach übernimmt Intel weiterhin den Support für die Produkte, betonte Anderka. Das Unternehmen ist seit 1997 mit Unterhaltungselektronik am Markt.

Der Vorrat an vorhandenen und bereits vorgestellten Geräten werde verkauft, aber keine neuen mehr hergestellt. So wird das Web Tablet, das Intel im Januar auf der Consumer Electronics Show gezeigt hat, gar nicht erst in Serie gehen. Die Produktion der Dot.Station soll ebenfalls auslaufen. Rund 250.000 dieser Internet-Terminals hatte Intel an AOL Avant geliefert, einer spanischen Tochter von America Online. (anw)