CES: Sonicblue auf den Spuren von Apples iPod

Der Elektronikhersteller Sonicblue hat einen zigarettenschachtelgroĂźen, tragbaren MP3-Player mit eingebauter 20-GByte-Festplatte vorgestellt.

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Von
  • Erich Bonnert

Der Elektronikhersteller Sonicblue hat einen tragbaren MP3-Player mit eingebauter Festplatte vorgestellt. Auf 20 Gigabyte Speicher fasst der RioRiot den Inhalt von rund 400 CDs oder zirka 5000 MusikstĂĽcke, wahlweise im MP3- oder WMA-Format. Er verfĂĽgt auĂźerdem ĂĽber FM-Radioempfang und soll im Februar fĂĽr knapp 400 US-Dollar auf den amerikanischen Markt kommen.

Mit dem Riot eifert Sonicblue Apples erfolgreichem MP3-Player iPod nach, der zum gleichen Preis über 5 Gigabyte Speicher verfügt. Seit dem Verkaufsstart im November hat Apple über 150.000 der iPod-Player verkauft. Allerdings ist der iPod bisher so richtig nur mit dem Macintosh kompatibel, auch wenn es schon Ansätze gibt, ihn auch mit Windows-Systemen zum Laufen zu bringen. Das Riot-Gerät jedenfalls kann Dateien von Windows- und Macintosh-Rechnern übernehmen. Der zigarettenschachtelgroße Riot im kurvigen Design verfügt über ein hintergrundbeleuchtetes Display, zwei Abspielprogramme -- iTunes und Realjukebox -- sowie die Archivsoftware Rio Logitrack. Im Preis enthalten sind Kopfhörer, Netzadapter und ein Tragetäschchen.

Sonicblue ist 1999 aus der Fusion der kalifornischen Grafik- und Audiospezialisten S3 und Diamond Multimedia hervorgegangen, nachdem die Grafikchip-Sparte abgestoßen wurde. Neben der MP3-Player-Serie Rio hat sich die Firma, unter anderem durch den Kauf von ReplayTV eine beachtliche Position bei digitalen Videorecordern geschaffen. Für Aufsehen sorgt derzeit insbesondere ein ReplayTV-Modell, das Fernsehsendungen und DVD-Filme aufzeichnen und per integrierter Breitband-Internet-Verbindung weitergeben kann. Mehrere große US-Fernsehsender haben Sonicblue wegen potenzieller Gefährdung ihrer Urheberrechte auf Unterlassung verklagt.

Kürzlich warb Sonicblue Mark Huffmann als Marketingchef an, den früheren Leiter von Intels digitalem Audiobereich. Der führt sich jetzt gleich mit einem echten Coup ein: Getränkeriese Coca-Cola wird künftig unter eigenem Markennamen Audiogeräte von Sonicblue vertreiben. Noch in der ersten Jahreshälfte sollen die ersten Coke-Elektronikprodukte in den Handel kommen. (Erich Bonnert) / (jk)