Microsofts Digital Rights Management geknackt

Ein Programmierer hat unter dem Pseudonym "Beale Screamer" Dokumente und Beispielcode veröffentlicht, der Microsofts Digital Rights Management knackt.

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Von
  • Volker Zota

Ein Programmierer hat unter dem Pseudonym "Beale Screamer" Dokumente und Beispielcode veröffentlicht, mit denen sich Microsofts Digital Rights Management Version 2 (MS DRM-2) knacken lässt. Dies berichtete die Website The Register am heutigen Freitag und bietet außerdem den Code von Beale Screamer zum Download an.

Der Programmierer erläutert in beiliegenden Dokumenten detailliert die Schwächen von Microsofts DRM; zudem liefert er mit dem Programm "FreeMe" eine Beispielimplementierung, die geschützte Dateien im Format Windows Media Audio (WMA) von vorhandenen Lizenzen "befreit".

Erste Tests von heise online mit einem geschützten WMA-Demosong von Microsoft führten zu dem versprochenenen Ergebnis. Allerdings muss bereits eine gültige Lizenz für das Lied vorliegen. Nach der Behandlung lässt sich der Song ohne Lizenzanforderung auf beliebigen Rechnern abspielen. Dazu liest FreeMe den Lizenzschlüssel aus der lokalen Lizenzdatenbank (drmv2.lic) aus, entschlüsselt diesen und dechiffriert die WMA-Datei.

Mit dem Programm lassen sich allerdings längst nicht alle DRM-2-Dateien knacken. Beale Screamer will nach seinen Aussagen mit dem Code lediglich zeigen, wie sinnlos digitale Rechteverwaltungen im Allgemeinen sind. Man dürfe sich keinesfalls auf sie verlassen. "Wenn ich Lieder kaufe, dann erwarte ich, dass ich sie überall abspielen kann, sei es auf dem Computer, am Laptop oder dem tragbaren MP3-Player", kommentierte Beale Screamer gegenüber Register.

Microsoft dürfte der Zeitpunkt der Veröffentlichung alles andere als Recht sein, steht das Unternehmen doch zurzeit mit verschiedenen Musiklabels in Verhandlungen, die den Besitzern kopiergeschützter Audio-CDs per Microsoft-DRM gesicherte WMA-Dateien anbieten wollen, um Urheberrechtsverletzungen vorzubeugen. (vza)