Intel verlängert Ausstiegsoption für Chipfabrik

Die ursprünglich bis Ende 2001 vereinbarte Frist für die Beteiligung an der Brandenburger Chipfabrik gelte nun bis zum 31. März, sagte ein Intel-Sprecher.

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Intel hat seine Option auf einen Ausstieg aus der geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder) verlängert. Die ursprünglich bis Ende 2001 vereinbarte Frist gelte nun bis zum 31. März, sagte der Sprecher von Intel Deutschland, Hans-Jürgen Werner, am heutigen Donnerstag der dpa. Grund sei die Verzögerung bei der Präsentation des Finanzierungskonzeptes für die Investition. Im Dezember hieß es noch, Intel wolle sich stärker engagieren.

Die Produktion in dem Werk mit einem geplanten Investitionsaufwand von rund 1,53 Milliarden Euro soll im Sommer 2003 starten. Baubeginn vor den Toren der Stadt Frankfurt war vor neun Monaten. Neben dem US-Chiphersteller beteiligen sich das Emirat Dubai und die Firma Jenoptik AG an dem Hightech-Projekt. Die Betreiberfirma Communicant Semiconductor Technologies AG wollte das Konzept zur Finanzierung ursprünglich bis Ende vergangenen Jahres präsentieren. Weil es bislang noch nicht vorgestellt wurde, gab es in den vergangenen Wochen Spekulationen um ein Scheitern des Vorhabens.

"Ich bin zuversichtlich, dass das Ganze etwas wird", sagte der Intel-Sprecher. "Wir haben ein starkes Interesse daran." Communicant-Sprecher Dirk Obermann hatte vor wenigen Tagen gesagt, das Finanzierungskonzept werde dann präsentiert, wenn das Land Brandenburg eine indirekte Beteiligung an der Chipfabrik beschließe.

Brandenburgs Bauminister Hartmut Meyer (SPD) rechnet damit, dass sich das Land bis zum 10. März entscheidet und dass es eine "belastbare Mehrheit" gebe. Noch müssten einige Fragen geklärt werden, sagte Meyer der heutigen Ausgabe derMärkischen Oderzeitung . Bei einem für die Region so wichtigen Projekt müsse das Land ein Risiko eingehen. Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) hatte laut Bild-Zeitung vom Mittwoch Mitte März als Termin für eine Entscheidung zur Chipfabrik genannt.

Die brandenburgische Regierung diskutiert eine indirekte Landesbeteiligung in Höhe von 38 Millionen Euro. Nach einer Kabinettssitzung am Dienstag hatte Regierungssprecher Erhard Thomas gesagt, es sei noch nicht klar, ob die Regierung schon in der nächsten Woche oder erst in 14 Tagen darüber abstimme. (anw)