Jenoptik beteiligt sich an Chipfabrik in Frankfurt

Das Unternehmen wird als dritter strategischer Investor einen Betrag in einstelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen.

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  • dpa

Die Jenoptik AG beteiligt sich an der geplanten Chipfabrik in Frankfurt (Oder). Das Unternehmen wird als dritter strategischer Investor einen Betrag in einstelliger Millionenhöhe zur Verfügung stellen, teilte Jenoptik am heutigen Freitag in Potsdam mit. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden, dass man von der Technologie und dem Projekt überzeugt sei, erklärte Unternehmenschef Chef Lothar Späth. Die Chipfabrik sei wichtig für die neuen Länder und ein Scheitern hätte negative Auswirkungen auf andere zukunftsorientierte Investitionsprojekte. Über die Höhe der Beteiligung sei Stillschweigen vereinbart worden.

Das akquirierte Eigenkapital zur Gesamtfinanzierung der Chipfabrik ist jetzt vorhanden, sagte der Sprecher der Betreibergesellschaft Communicant Semiconductor Technologies AG, Dirk Obermann, in Frankfurt. Allerdings stehe noch die Entscheidung des Landes über eine Beteiligung aus. Zahlen zum Unternehmen wollte er noch nicht nennen. "Das gesamte Finanzierungskonzept kann erst vorgestellt werden, wenn das Okay vom Land für die indirekte Landesbeteiligung kommt", sagte Obermann. Auch müsse Brüssel noch zustimmen.

Die anfangs mit 1,53 Milliarden Euro veranschlagten Investitionen werden sich laut Obermann verringern. Die Preise für die benötigen Maschinen seien 10 bis 20 Prozent niedriger als vor einem Jahr, als der Businessplan für das Projekt aufgestellt wurde. Die Maschinen seien bei der Investition der größte Kostenblock. Das im Bau befindliche High-Tech-Werk soll unter Beteiligung des US-Chip- Herstellers Intel, des Emirats Dubai sowie des Frankfurter Instituts für Halbleiterphysik (IHP) entstehen und im Sommer 2003 die Produktion aufnehmen.

Obermann wies Zeitungsberichte zurück, wonach alle Arbeitsplätze im Chipwerk bereits vergeben sind. Bislang seien erst 100 Stellen ausgeschrieben worden, sagte er. "Uns liegen 4500 Bewerbungen vor." In dem Werk, das neben der BMW-Fabrik in Leipzig zu einem der größten Investitionsvorhaben in Ostdeutschland zählt, sollen direkt und indirekt rund 3000 Arbeitsplätze entstehen. Weil das Finanzierungskonzept noch nicht bekannt gegeben wurde, war wiederholt spekuliert worden, dass das Vorhaben platzen könnte. Im Gespräch ist eine Landesbeteiligung von 38 Millionen Euro.

Ministerpräsident Manfred Stolpe, der den Bau der Fabrik jüngst als unverzichtbar bezeichnet hatte, will sich an diesem Samstag in Frankfurt öffentlich zum Thema Chipfabrik äußern. "Wir wollen, dass das Projekt gelingt und keine Seifenblase wird", hatte er am vergangenen Dienstag betont. (dpa) / (anw)