LAN-Party "Das Große Beben 5" in Erfurt abgesagt

Organisatoren und Sponsoren der ursprünglich für das kommende Wochenende geplanten Veranstaltung sprechen den Hinterbliebenen des Amoklaufs ihr Mitgefühl aus.

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"Das Große Beben 5" wird nicht stattfinden. Die Organisatoren der LAN-Party und die Sponsoren AMD und Freenet haben sich gemeinsam dazu entschlossen, die für das kommende Wochenende in Erfurt geplante Veranstaltung ersatzlos abzusagen. Sie sprechen den Hinterbliebenen der Opfer des Amoklaufs am Erfurter Gutenberg-Gymnasium ihr Mitgefühl aus. Für die Absage der Veranstaltung wollen sie aus Pietät keine weiteren Gründe angeben.

Die Veranstalter haben ihre Homepage das-grosse-beben.de bis auf eine schwarz hinterlegte Seite geschlossen. Diese widmet das Beben-Team den Familien und Angehörigen der Opfer des 26. April. Wörtlich heißt es: "Mehr als 7 Mitglieder unseres Teams waren Schüler des Gutenberg-Gymnasiums und kannten die verstorbenen Lehrer, sodass dieses Attentat uns sehr zum Nachdenken und Trauern bewegt hat."

Die LAN-Party wäre nach dem Insolvenzantrag des Veranstalters TLC erst durch das Einspringen von AMD und Freenet möglich geworden. Unter anderem war ein Counterstrike-Turnier geplant; Ergebnisse einzelner Turniere sollten in die LAN-Party-Liga WWCL einfließen.

Ermittlungen der Erfurter Polizei haben ergeben, dass der Amokläufer neben anderen auch den Shooter Counterstrike gespielt haben soll. Daraufhin ist die Diskussion um Gewalt in Computer- und Videospielen erneut aufgeflammt. So überschrieb die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung in ihrer gestrigen Ausgabe einen Artikel über Counterstrike mit dem Titel Software fürs Massaker -- was zu heftigen Protesten der Spiele-Fans führte. Bayerns Ministerpräsident und CDU/CSU-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber fordert erneut ein Verbot von Gewaltdarstellungen in Videos und Spielen. Andere weisen darauf hin, dass es einen einfachen, direkten Zusammenhang zwischen virtueller und realer Gewalt nicht gebe.

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