Hamburger Stadtnetzbetreiber HanseNet expandiert ins Umland

Die regionale Hamburger Telefongesellschaft HanseNet hat zunehmend private Kunden im Visier und expandiert ins Umland.

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  • JĂĽrgen Kuri

Die regionale Hamburger Telefongesellschaft HanseNet hat zunehmend private Kunden im Visier und expandiert ins Umland. Noch im laufenden Jahr werde HanseNet das eigene Netz in Ahrensburg, Quickborn, Pinneberg und Elmshorn aufbauen, teilte Geschäftsführer Bernd J. Kögler laut dpa mit. "Wir haben unsere Strategie erweitert und wenden uns nicht länger nur an Firmenkunden, sondern ebenso an den privaten Endkunden und wollen den gesamten Markt abschöpfen", sagte der HanseNet-Chef. Das Unternehmen habe die Produkte, das Netz und das Personal an diese neue Strategie bereits angepasst.

Das Hamburger Unternehmen, das zu 80 Prozent zu der italienischen e.Biscom gehört, war zuletzt durch seine Geschäftsbeziehungen mit eops, dem Hersteller von 0190-Dialern, in die Schlagzeilen geraten. Der Stadtnetzbetreiber stoppte aber nach Protesten aus Öffentlichkeit und Politik die frei tarifierbaren 0190-0-Nummern.

HanseNet setzt für das weitere Geschäft stark auf sein Breitband-Angebot. "Sprachverkehr wird mehr und mehr zum Basisgeschäft; Wachstum verspricht der Datenverkehr", sagte Kögler. Mit seinem High-Speed-Paket rund um einen schnellen DSL- Zugang für Privat- und Geschäftskunden habe HanseNet in diesem Bereich einen Marktanteil in Hamburg von rund 20 Prozent erreicht. Für das Paket Speed Komplett, das neben dem DSL-Internetzugang den Analog- oder ISDN-Telefonanschluss und eine Internet-Flatrate umfasst, verzeichnete das Unternehmen seit März 2001 allein 16.000 Aufträge. HanseNet investierte in den Netzausbau allein 113 Millionen Euro, mehr als in den vier Jahren zuvor. Die Belegschaft verdoppelte sich von 165 auf 385 Mitarbeiter.

Im vergangenen Jahr legte HanseNet in einem stagnierenden Markt kräftiges Wachstum hin. Der Umsatz stieg um 46 Prozent auf rund 65 Millionen Euro; die Kundenzahl verdreifachte sich fast von 12.000 auf 34.000, davon 7.500 Geschäfts- und 26.500 Privatkunden.Wegen der hohen Investitionen stieg der Verlust vor Steuern und Zinsen (EBIT) allerdings auch von 17 auf 40 Millionen Euro. "Das ist ganz normal und liegt im Rahmen unserer Planungen", betonte Kögler aber. Die Gewinnzone werde erst in einigen Jahren erreicht. Im laufenden Jahr will HanseNet auf 70.000 Kunden kommen und 95 Millionen Euro umsetzen. (jk)