Global Crossing erwartet hohe Verluste

Durch Abschreibungen und Wertberichtigungen erwartet das Telekommunikationsunternehmen einen Verlust in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar.

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Schlimme Zeiten für Global Crossing: Für das vierte Quartal 2001 erwartet das angeschlagene Telekommunikationsunternehmen weniger Umsatz und wesentlich höhere Verluste als bei der Vorlage der letzten Quartalszahlen im November veranschlagt. Durch Abschreibungen und Wertberichtigungen bei immateriellen Vermögenswerten in Höhe von 8 Milliarden US-Dollar und in Höhe von mehreren Milliarden US-Dollar bei Sachwerten rutschte das Unternehmen ins Minus; zu dem erwarteten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 150 und 175 Millionen US-Dollar kommen also noch einige Milliarden US-Dollar hinzu.

Der Umsatz werde etwa 804 Millionen US-Dollar betragen, heißt es in einer Mitteilung, rund 20 Millionen weniger als vor drei Monaten geschätzt. Die hohen Verluste geben den Argumenten der Gläubiger Nahrung, die vor kurzem die Auflösung von Global Crossing gefordert hatten. Sie befürchten, bei einem Verkauf von Anteilen an Hutchison Whampoa und Singapore Technologies und der Weiterführung der Geschäfte weitere Verluste. Das Unternehmen hatte Ende Januar Gäubigerschutz beantragt und angekündigt, weiter operieren zu wollen, die Kunden zu bedienen und die Mitarbeiter zu bezahlen.

Nach einem Bericht der New York Times aber hat das Unternehmen bereits 5000 seiner Mitarbeiter Abfindungen angeboten, falls sie bis zum 8. März ihren Hut nähmen. Weiter heißt es in der Zeitung, das Unternehmen könnte aufgeteilt und die Konkursmasse verkauft werden. Kunden und Geschäftspartner könnten Schwierigkeiten bekommen, denn unter anderem seien die Besitzverhältnisse bei Global Crossing sehr kompliziert: Das Kapital verteile sich auf rund 60 Tochterfirmen. Erste Unternehmen hätten bereits auf die Situation reagiert. So habe das Beratungs- und Serviceunternehmen Computer Science einen Auftrag in Höhe von 400 Millionen US-Dollar zurückgezogen. (anw)