Intel stellt Pentium-4-Mobilprozessoren vor

Mit 1,6 oder 1,7 GHz Taktfrequenz verspricht Intels Pentium 4 Processor-M mehr Leistung für tragbare PCs.

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Mit 1,6 und 1,7 GHz interner Taktfrequenz starten Intels neueste Prozessoren für Notebooks: Der Pentium 4 Processor-M verspricht mehr Leistung für tragbare PCs. Außer den Prozessoren selbst stellt der Chip-Weltmarktführer auch den Mobile-Chipsatz i845MP für maximal 1 GByte Double-Data-Rate-Speicher vor.

Den Pentium 4 Processor-M stellt Intel wie die aktuelle "Northwood"-Version des Desktop-Pentium-4 in 0,13-µm-Technik her, der Level-2-Cache ist ebenfalls 512 KByte groß. Äußerlich unterscheiden sich die Mobilprozessoren von ihren Desktop-Brüdern durch den fehlenden "Integrated Heat Spreader" und einen zusätzlichen Anschlusspin (Sockel 479). Die direkte mechanische Verbindung des Prozessor-Chips mit dem Kühler spart etwas Platz und sorgt für bessere Ableitung der Abwärme; anders als in Desktop-Rechnern ist ein mechanischer Schutz des empfindlichen Dies bei Mobilprozessoren nicht so wichtig, weil diese normalerweise nur in einer Werkstatt ausgewechselt werden.

Auch "innerlich" gibt es Unterschiede zwischen Pentium 4 und Pentium 4-M: Die Mobile-Version läuft mit geringeren Kernspannungen (nominell 1,3 statt 1,5 Volt) und unterstützt außer "Enhanced SpeedStep" weitere spezielle Stromspar-Modi. Dazu gehört ein "Deeper Sleep Alert State", in dem die CPU bei abgesenkter Kernspannung verharrt und trotzdem sehr schnell wieder "aufwacht". So sinkt die Notebook-CPU, wie schon der Pentium III Processor-M, zwischen einzelnen Tastaturanschlägen bei der Texteingabe immer wieder in Tiefschlaf -- sofern der Chipsatz, das Notebook-BIOS, das Betriebssystem und das Anwendungsprogramm mitspielen. Per SpeedStep laufen die Prozessoren im Batterie- und Netzbetrieb mit unterschiedlichen Taktfrequenzen und Betriebsspannungen (volle Taktrate mit 1,3 Volt Kernspannung, "Battery Mode": 1,2 GHz bei 1,2 Volt). Enhanced SpeedStep bietet die Möglichkeit, die Taktfrequenz und damit die Leistungsaufnahme des Prozessors auch unabhängig von der Spannungsquelle umzuschalten.

Der Chipsatz i845MP besteht im Wesentlichen aus dem 82845MP MCH-M (Memory Controller Hub Mobile) sowie dem vom Pentium-III-M-Chipsatz i830M/MP schon bekannten I/O Controller Hub 3-M (ICH3-M), der die komplexen SpeedStep-Funktionen dynamisch steuert. Im Laufe des Jahres soll noch ein weiterer Lowcost-MCH-M namens i845MZ folgen.

Der i845MP verwaltet maximal vier "Reihen" Single- oder Double-Data-Rate-Speicher, also zwei zweireihige SO-DIMMs. Mit (noch nicht lieferbaren) 512-MBit-Chips erreicht er maximal 1 GByte Hauptspeicher. Es ist zu erwarten, dass sich nur Pentium-4-Notebooks mit DDR-SDRAM-SO-DIMMs nach PC2100-Standard und ordentlichem Grafikprozessor leistungsmäßig deutlich von Mobilrechnern mit dem flotten Pentium III-M absetzen können. Der Test eines Notebooks mit einem 1,4-GHz-Desktop-Pentium-4 brachte jedenfalls eher enttäuschende Ergebnisse.

Für die 1,6-GHz-Version des Pentium 4-M verlangt Intel 401 US-Dollar, die 1,7-GHz-Version kostet 508 US-Dollar (jeweils 1000-er Preise). Damit kosten diese Pentium-4-Mobilprozessoren dasselbe wie ein Pentium III-M mit 1,2 GHz (508) beziehungsweise 1,13 GHz (401 US-Dollar).

Wegen der zahlreichen Stromspar-Tricks und weil der Energiebedarf des Prozessors bei typischer Notebook-Nutzung nur einen Bruchteil des Leistungsbedarfs des kompletten Gerätes ausmacht, dürften sich auch mit dem Pentium 4-M Mobilrechner mit akzeptabler Akkulaufzeit bauen lassen.

Die "üblichen Verdächtigen" stehen jedenfalls schon mit Produkten auf der Matte: Dell bietet seit heute ein Inspriron 8200 mit 1,6-GHz-CPU und Grafikchip nVidia GeForce4 440 Go ab 2100 Euro an. Toshiba will den Pentium 4-M im Satellite 5100-201 und -501 (mit Grafikchip nVidia GeForce4 440 Go), im Satellite Pro 6100 (nVidia GeForce4 420 Go) und im Tecra 9100 einsetzen, aber offenbar im preiswerten Satellite 1900-101 den Desktop-Pentium-4. Dieses Modell soll bei MediaMarkt und Saturn verkauft werden. (ciw)