Firmengründungen sollen Photo-Porst-Arbeitsplätze retten

Ein führender Mitarbeiter plane die Übernahme von 50 der etwa 180 Photo-Porst-Filialen, weitere 80 Filialen sollen den bisherigen Filial-Chefs zum Kauf angeboten werden.

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  • dpa

Nach der Photo-Porst-Pleite will der Insolvenzverwalter mit einer Existenzgründungsoffensive zumindest einen Teil der bedrohten Arbeitsplätze retten. So plane ein führender Mitarbeiter die Übernahme von 50 der etwa 180 Photo-Porst-Filialen, berichtete ein Firmensprecher am Dienstag bei der Eröffnung des Insolvenzverfahrens in Schwabach. Weitere 80 Filialen sollen den bisherigen Filial-Chefs zum Kauf angeboten werden. Die Zukunft der übrigen 50 Filialen sei noch unklar. Das traditionsreiche Foto-Unternehmen, das der mittlerweile ebenfalls insolvente Digitalfoto-Dienstleister Pixelnet Anfang 2001 zum symbolischen Kaufpreis von einer Mark übernahm, hatte Ende Juni Insolvenz beantragt. Es war nach Firmenangaben vor dem Zweiten Weltkrieg das größte Fotohaus der Welt und erlebte im Nachkriegsdeutschland eine recht wechselvolle Geschichte.

Nach Mitteilung von Photo-Porst-Marketing-Chef Walter Raab soll mit den Filialen auch ein Teil der Beschäftigten in der Schwabacher Firmenzentrale übernommen werden. Wie viele von ihnen in dem neu gegründeten Unternehmen eine Chance bekämen, sei derzeit aber noch unklar, sagte Raab. Auch sei derzeit noch nicht entschieden, ob das neue Unternehmen unter dem Dach der neuen Photo-Porst-Markeninhaber, der Kodak GmbH (Stuttgart) und der Ringfoto GmbH (Fürth), oder unter neuem Namen auftreten werde.

Weitere 80 Filialen sollen direkt den bislang bei Photo Porst angestellten Filialchefs zum Kauf angeboten werden. Zur Unterstützung der Interessenten auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit habe Insolvenzverwalter Siegfried Beck (Nürnberg) ein Team von Beratern bestellt. "Aber auch andere Fotohändler können natürlich Übernahme-Angebote für einzelne Photo-Porst-Filialen unterbreiten", sagte Raab. Priorität hätten jedoch die bisherigen Mitarbeiter. Die Zukunft der übrigen unrentablen 50 Geschäftsstellen sei noch unklar.

Bereits Mitte August hatte der Einkaufverbund Ringfoto gemeinsam mit dem Partner Kodak beschlossen, die Franchise-Läden der insolventen Photo-Porst-Kette weiterzuführen. Kodak übernahm dabei nach eigenen Angaben die Zuständigkeit für die Laborleistungen. Die Fürther Ringfoto, eine Verbundgruppe von Fotofachhändlern, sei für den Marketing-Auftritt und das Produktgeschäft verantwortlich. Das neue Konzept gilt für die rund 350 Fachgeschäfte und 1200 Foto-Abgabestellen von Photo Porst, die als Franchise-Betriebe von selbstständigen Unternehmer geführt werden. (dpa) / (jk)