AOL-Time-Warner-Chef fordert Flatrate für ISDN und Modem
Der Vorstandsvorsitzende von AOL Time Warner, Steve Case, hat für Deutschland einen Pauschaltarif auch für langsamere Schmalband-Internetzugänge gefordert.
Auf einem Kongress über Nutzung der neuen Medien in Berlin hat der Vorstandsvorsitzende von AOL Time Warner, Steve Case, einen Pauschaltarif (Flatrate) fürs Surfen über die normale Telefonleitung gefordert. Viele Familien mit einem Durchschnittseinkommen könnten sich den teureren DSL-Tarif laut Case nicht leisten. Er forderte die EU auf, einen Kosten deckenden Pauschaltarif auch für reguläre Telefonzugänge zu ermöglichen.
Die Forderung von Case ist allerdings nicht neu; der Streit zwischen den Telefongesellschaften und Internet-Anbietern um Pauschalzugänge im Telefonnetz schwelt bereits seit Jahren. Da die deutsche Regulierungsbehörde für die Nutzung des Telefonnetzes grundsätzlich nur eine zeitabhängige Abrechnung vorgesehen hat, rechnen sich Flatrate-Angebote fürs Telefonnetz nicht. Das Angebot für eine Großhandelsflatrate der Telekom, dass die Regulierungsbehörde immer noch prüft, erscheint vielen Anbietern aber als ungeeignet, lukrative Flatrate-Angebote für Endkungen bereitzustellen. Wollte AOL daher einen Flatrate Tarif unter den gegenwärtigen Marktbedingungen Kosten deckend anbieten, müsste das Unternehmen ein eigenes Telefonnetz besitzen. Derzeit nutzen fast alle deutschen Schmalband-Kunden von AOL bei der Einwahl Anschlüsse der Telekom. (uma)