Sony: Großer CMOS-Bildsensor für Industrie-Anwendungen mit hoher Auflösung

Die Nachfrage nach CMOS-Sensoren mit höherer Auflösung steigt. Sony reagiert darauf mit dem IMX 661. Er erreicht eine Auflösung von 128 Megapixeln.

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Maß genommen: Sie sehen den IMX 661. Links das Farbmodell, rechts das Schwarzweißmodell.

(Bild: Sony)

Lesezeit: 2 Min.

Für industrielle Anwendungen hat Sony einen großen CMOS-Bildsensor angekündigt. Der IMX661 besitzt eine Diagonale von 56,73 mm und eine aktive Fläche von 46,2 mm × 32,9 mm. Seine Auflösung liegt bei knapp 128 Megapixeln, womit die einzelnen Pixel auf eine Breite von 3,45 Mikrometern kommen. Laut Sony ergibt sich damit ein "fast zehnmal so großes optisches Format verglichen mit herkömmlichen Bildsensoren im 1,1-Zoll-Format, wie sie in C-Mount-Industriekameras verwendet werden."

Getrimmt ist der Chip trotz der hohen Pixelzahl auf Geschwindigkeit. So erreiche man mit dem Sensor eine Bildrate von 21,8 Bildern pro Sekunde bei voller Auflösung und 10 Bit Tiefe. Möchte man dagegen mit 14 Bit aufzeichnen, reduziert sich die Bitrate auf immerhin noch knapp 13 Bilder pro Sekunde.

Flächenvergleich zwischen IMX 661 und herkömmlichen Industrie-CMOS-Sensoren im 1,1-Zoll-Format (Diagonale 14 mm).

(Bild: Sony)

Außerdem besitzt der IMX 661 einen globalen Verschluss (Global Shutter). Dabei werden alle Sensorpixel parallel belichtet und ausgelesen. Damit entstehen beispielsweise bei der Aufnahme bewegter Objekte keine Verzerrungen wie beim Roling Shutter. Im Zusammenspiel mit der hohen Auflösung will Sony so die Abbildungsleistung und damit die Erkennungsgenauigkeit verbessern. Als mögliche Anwendungsszenarien nennt der Hersteller Prüfverfahren bei der Produktion von Displays und elektronischen Substraten, Weitbereichsüberwachung oder Luftbildaufnahmen.

Fotografen und Fotografinnen drängt sich die Frage auf, ob man diesen Sensor künftig auch in klassischen Digitalkameras sehen könnte. Das ist derzeit allerdings kaum abschätzbar. Das Format des Industriesensors ist immerhin ähnlich zu Mittelformat-Chips wie sie beispielsweise in Fujifilms GFX-Kameras stecken – genau genommen ist er etwas breiter als ein 4:3-Fotosensor. Interessant für Mittelformat ist zudem das Global-Shutter-Prinzip, denn damit dürfte es leichter möglich sein, alte Mittelformatoptiken mit Zentralverschluss zu adaptieren. Auf jeden Fall demonstriert der IMX 661 beeindruckend, was in Sachen Geschwindigkeit beim Mittelformat künftig möglich sein könnte.

(ssi)