US-Klage gegen Google um "Privacy Sandbox" erweitert

Googles Pläne zur Abschaffung und zum Ersatz für Tracking-Cookies stoßen auch bei Politikern auf wenig Begeisterung. In den USA wurde eine Klage erweitert.

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(Bild: achinthamb/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Eine in den USA eingereichte Klage gegen Google wurde um den Bereich Privacy Sandbox erweitert. Googles Pläne, Tracking-Cookies abzusägen und stattdessen lokal im Browser Nutzerdaten zu verarbeiten und so passende Werbung auszuspielen, stoßen den Wettbewerbshütern auf. Sie schreiben, Googles gesamtes Werbesystem würde massiv profitieren.

Zwar könne die Abschaffung von Drittanbieter-Cookies den Nutzern mehr Privatsphäre bieten, zitiert das Magazin The Verge aus der Klageschrift, dennoch führe die Dominanz Chromes und das dahintersteckende System dazu, dass Werber es quasi nutzen müssten. "Google versucht seine wahre Intention hinter dem Privatsphäre-Vorwand zu verstecken." Die Privacy Sandbox führe nicht zu einem Stopp von Profilbildungen und personalisierter Werbung – sie setze Googles Browser Chrome ins Zentrum von Tracking und Targeting.

Ein Google-Sprecher hat The Verge gesagt, dass Chromes Privatsphäre-Funktionen missverstanden worden seien. Datenschützer, Werbetreibende und selbst die eigenen Konkurrenten würden Googles Bemühungen begrüßen. Der Konzern kündigt an, sich gegen die "haltlosen Vorwürfe" wehren zu wollen.

Mit dem Vorwurf sind die US-Behörden nicht alleine. Zahlreiche Datenschützer und Netzaktivisten befürchten, dass Googles Pläne deren Dominanz nur bekräftigen. Chrome ist mit Abstand der am häufigsten genutzte Browser. Schon alleine dadurch verschafft sich Google einen Vorsprung, wenn die Datenverarbeitung im Browser läuft. Dabei sind zudem die Bedingungen, inwieweit Chrome Informationen an Google weiterleitet, was sich aus Firstparty-Cookies ableiten lässt und vieles mehr noch völlig offen.

Google sieht sich in den USA gleich mehreren Klagen gegenüber. In diesem Fall ist der General Attorney aus Texas, Ken Paxton, federführend. Ebenfalls läuft unter anderem ein Kartellverfahren der Regierung und 14 weiterer Staaten gegen Google. Dabei werden das gesamte Werbegeschäft aber auch die Suche und Android in Hinblick auf die potenzielle Ausnutzung der Marktmacht angeschaut.

  • Die Klageschrift läuft unter dem Aktenzeichen 4:20-cv-00957 und liegt bei der Kartellabteilung des US-Bundesbezirksgerichts für Osttexas.

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(emw)