Kein Stopp für Apples Tracking-Transparenz durch Frankreichs Wettbewerbsbehörde

Apples Tracking-Opt-In für Apps sei "keine missbräuchliche Handelspraktik", so die Wettbewerbshüter. Man wolle aber prüfen, ob sich Apple selbst bevorzugt.

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(Bild: Mr.Whiskey/Shutterstock.com)

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Apple darf seine Tracking-Transparenz-Initiative auch in Frankreich umsetzen: Das Stoppen des Plans durch eine Kartellbeschwerde großer Werbeverbände hat die nationale Wettbewerbsbehörde Frankreichs nun abgelehnt. Apples für Werbe-Tracking bald vom Betriebssystem iOS vorgeschriebenes Einholen einer Nutzerzustimmung sei "keine missbräuchliche Handelspraktik", wie die Autorité de la Concurrence am Mittwoch mitteilte.

Dem iPhone-Konzern stehe frei, die Regeln für den Zugang zu seinen Diensten festzulegen, solange diese den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und nicht wettbewerbswidrig sind, erläuterte die Behörde, das gelte auch für Unternehmen "in einer dominanten Position". Nach Einschätzung der Wettbewerbshüter schließen die europäischen Datenschutzvorgaben (Datenschutzgrundverordnung DSGVO und ePrivacy) die Umsetzung eines zusätzlichen Opt-ins für Werbe-Tracking auf Betriebssystemebene auch nicht aus.

Die Wettbewerbsbehörde will Apples Datenschutz-Initiative aber weiter untersuchen. Man wolle sicherstellen, dass Apples Tracking-Transparenz-Initiative keine "Form der Diskriminierung" respektive eine Selbstbevorzugung darstellt, so die Behörde.

Man sei den Wettbewerbshütern dankbar für die Feststellung, dass "die Pläne im besten Interesse der französischen Nutzer" seien, betonte Apple in einer Stellungnahme. Nutzer sollten selbst darüber entscheiden können, ob und mit wem sie ihre Daten teilen.

Ab iOS 14.5 ist geplant, dass Apps für ein Anbieter-übergreifendes Werbe-Tracking erst um Erlaubnis fragen müssen, nur dann ist künftig der Zugriff auf die vom Betriebssystem erstellte Werbe-ID möglich. Die Verwendung alternativer Tracking-Methode ohne Zustimmung ist verboten. Werbekonzerne laufen seit Monaten Sturm gegen die Einführung, in Frankreich hatten Werbeverbände geklagt, Apple nutze den Datenschutz als Feigenblatt für wettbewerbswidrige Praktiken. Apple hat die Einführung seiner Tracking-Transparenz-Initiative (ATT) bereits einmal aufgeschoben, sie soll nun zum Frühlingsbeginn erfolgen.

(lbe)