Apple bietet Ersatzteilprogramm weltweit an, bekämpft Recht auf Reparatur

Das sogenannte Independent Repair Provider Program ist bald in über 200 Ländern verfügbar. Parallel lobbyiert Apple in den USA gegen ein "Right to Repair Law".

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(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will seine Programm für unabhängige Reparaturanbieter demnächst auf der ganzen Welt anbieten. Künftig wird das 2019 erstmals gestartete Programm, das 2020 auf Europa und Kanada ausgedehnt worden war, in insgesamt mehr als 200 Ländern verfügbar gemacht. Die Idee dabei ist, dass auch Werkstätten, die keine offizielle "Apple Authorized Service Provider"-Zertifizierung (AASP) haben, an Originalersatzteile des Konzerns herankommen, also nicht mehr auf Nachbauten und Gebrauchtware zurückgreifen müssen.

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Das sogenannte Independent Repair Provider Program startete 2019 erstmals in den Vereinigten Staaten und lässt auch Ein-Mann-Betriebe zu. Neben Ersatzteilen sollen diese auch Reparaturanleitungen sowie Zugriff auf Apples Spezialwerkzeuge bekommen, was bislang nur ASPs sowie autorisierten Händlern vorbehalten war. Mittlerweile soll es mehr als 1500 Standorte geben, die an dem Programm teilnehmen – in den aktuell versorgten Märkten USA, Kanada und Europa.

Die Teilnahme am Independent Repair Provider Program ist für Reparaturbetriebe kostenlos. Allerdings muss mindestens ein von Apple zertifizierter Techniker im Betrieb sein, der auch die Reparaturen durchführt. Der Prozess ist laut Apple "einfach" und kostenlos. Nach der Zertifizierung erhält das Unternehmen Zugriff auf Teile, Werkzeuge und Ersatzteile zum gleichen Preis wie AASPs.

Apple ist trotz dieser Bemühungen weiterhin gegen die Einführung eines gesetzlichen Rechts auf Reparatur. Das ist unter anderem daran zu erkennen, dass der Konzern gegen entsprechende Maßnahmen unterschiedlicher Parlamente lobbyiert. Aktuelles Beispiel: Der amerikanische Bundesstaat Nevada. Dort versucht das Statehouse gerade, Hardware-Hersteller zur Offenlegung von Ersatzteilen, Bauplänen und Reparaturanleitungen zu verpflichten.

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Der iPhone-Hersteller bekämpft den Plan zusammen mit anderen Konzernen wie HP und Honeywell. Diese sind im Lobbyverband "TechNet" vereint. Dieser behauptet, die Offenlegung besagter Informationen an "unüberprüfte Dritte" könne persönliche Daten in Consumer-Elektronik "gefährden" und Sicherheitsrisiken hervorrufen.

(bsc)