Deutsche und Schweizerische Corona-Warn-Apps sind jetzt interoperabel

Die beiden Contact-Tracing-Apps kommunizieren nun miteinander. Ob die Schweiz künftig mit weiteren europäischen Covid-Warn-Apps verbunden wird, ist noch unklar.

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(Bild: BAG)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Tom Sperlich

Die deutsche Corona-Warn-App und die schweizerische Contact Tracing-App SwissCovid sind jetzt interoperabel. Dies teilten das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) und das Schweizer Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit. Mit dem Update auf die Version 1.15 der Corona-Warn-App wurde die länderübergreifende Risiko-Ermittlung um die Schweiz erweitert.

Ein Update erhielt auch die SwissCovid-App. Die jeweiligen Updates für Android und iOS sind zum Download verfügbar. Somit können nun auch Warnungen an Nutzerinnen und Nutzer der SwissCovid-App versendet werden, wenn sie mit einer Person in Kontakt waren, welche die deutsche App nutzt und später positiv getestet wurde. Umgekehrt können die verschlüsselten Zufalls-IDs (oder aber eventuelle Warninformationen) nun auch von der SwissCovid-App an Nutzerinnen und Nutzer der deutschen Corona-Warn-App fließen. Durch Anpassungen von Apple am Betriebssystem 12.5 läuft die SwissCovid-App auch auf Mobiltelefonen ab iPhone 5s.

Hilfreich ist die Interoperabilität speziell für die rund 60.000 Grenzgängerinnen und Grenzgänger, die täglich von Deutschland in die Schweiz kommen. Bisher brauchten solche und andere Personen beide Apps auf ihrem Smartphone, um die Proximity-Tracing-Systeme beider Länder zu nutzen. Sie mussten je nach Aufenthaltsort die eine oder andere App aktivieren, was kaum praktikabel war. Das fällt nun weg.

Laut der Neuen Zürcher Zeitung wird auf Schweizer Seite gehofft, dass die "Lösung künftig auch für die Interoperabilität mit weiteren Nachbarstaaten angewandt werden kann". Es gebe darüber schon Verhandlungen. Die deutsche Corona-Warn-App ist neben der SwissCovid-App derzeit mit 16 weiteren Apps von EU-Mitgliedsstaaten dank eines "Interoperability Gateway" interoperabel. Da die Schweiz nicht Mitglied der EU ist und auch nicht am "E-Health-Netzwerk" teilnimmt, mussten Deutschland und die Schweiz die Rechtsgrundlage für eine Umsetzung bilateral erarbeiten.

Die Schweiz hatte im Juni 2020 als eines der ersten Länder weltweit mit SwissCovid eine Proximity-Tracing-App eingeführt. Sie wurde bisher gut 3 Millionen Mal heruntergeladen und wird derzeit im Durchschnitt von täglich rund 1,82 Millionen Nutzerinnen und Nutzer aktiviert. Die deutsche Corona-Warn-App weist etwa gut 26 Millionen Downloads auf.

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(anw)