Mars-Rover Perseverance: Hubschrauber Ingenuity abgestellt und weggefahren

Der kleine Hubschrauber Ingenuity ist nun auf dem Mars auf sich alleine gestellt. Jetzt muss er erst einmal die erste Nacht alleine überstehen.

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Eine erste Aufnahme von Ingenuity alleine auf dem Mars

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Lesezeit: 3 Min.

Der NASA-Rover Perseverance hat den kleinen Hubschrauber Ingenuity auf dem Mars abgesetzt und sich von dem Gerät entfernt. Das zeigen die ersten Bilder, die der Rover von dem nun ganz einsamen Fluggerät gemacht hat. Für den Helikopter beginnt damit die letzte Phase der Vorbereitungen vor dem historischen ersten Flug über den Roten Planeten. Der weitgehend auf sich selbst gestellte Hubschrauber muss als Erstes die Nacht überstehen, in der die Temperaturen auf bis zu -90 Grad Celsius fallen können. Danach wird er seine Akkus selbstständig wieder aufladen.

Aufnahmen mit der linken und rechten Hazcam

(Bild: NASA/JPL-Caltech)

Bisher war Ingenuity mit Perseverance verbunden und konnte über diese Verbindung nicht nur seine Akkus laden, sondern wurde auch auf 7 Grad Celsius geheizt. Die Solarpaneele von Ingenuity liefern dafür nicht genug Energie und der Helikopter soll sich nun jeden Morgen auf -5 Grad Celsius aufheizen. In den kommenden Tagen wollen die Ingenieure genau überprüfen, wie gut die Solarpaneele funktionieren und ob das Laden der Akkus planmäßig funktioniert. Dann sollen die Rotoren ausgefahren und alle Motoren und Sensoren getestet werden. Der erste Flug soll dann frühestens am 11. April stattfinden.

So hing Ingenuity zuletzt unter Perseverance

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

Ingenuity ist nicht Teil der Hauptmission von Perseverance, sondern eine Art Technikdemonstration. Der Hubschrauber soll als erstes menschengemachtes Objekt über einen anderen Planeten fliegen und unter Beweis stellen, dass das überhaupt möglich ist. Aus mehreren Metern Höhe soll er Fotos machen, die die Oberfläche und die Umgebung von Perseverance aus einer neuen Perspektive zeigen. Bei seinem Erstflug soll er lediglich einige Meter in die Höhe steigen und über dem Startplatz schweben, bevor er wieder landet. Sollte das klappen, könnten weitere Flüge folgen. Insgesamt räumen die Verantwortlichen dem Fluggerät dafür jetzt 30 Marstage (31 Erdtage) ein. Anschließend soll sich Perseverance seiner zentralen Mission widmen und nach möglichen Spuren von einstigem Leben suchen soll. Ingenuity wird er zurücklassen.

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Perseverance ist am 18. Februar auf dem Mars gelandet. Für die Ingenieure war das Manöver eine noch größere Herausforderung als beim Vorgänger Curiosity, doch sie verlief ohne Probleme. Ein Video, das die NASA wenige Tage später veröffentlicht hat, ist die erste Aufnahme einer Landung auf einem anderen Planeten überhaupt und zeigt sie in beeindruckender Qualität. Die auf "Octavia E. Butler Landing" getaufte Landestelle hat der Rover längst hinter sich gelassen, inzwischen ist er bereits mehr als 190 Meter weit gefahren. Jetzt wird er Ingenuity bei seinen Flugversuchen beobachten, bevor er sich zu seinem eigentlichen Ziel aufmacht, einem mutmaßlich ausgetrockneten einstigen Flussbett.

Siehe zur NASA-Mission Perseverance:

(mho)