Apple vs. Epic: Facebook sträubt sich, Infos herauszugeben

Im App-Store-Streit zwischen dem iPhone-Hersteller und dem Spieleriesen gerät das soziale Netzwerk zwischen die Fronten. Apple will mehr als 17000 Dokumente.

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(Bild: JJFarq/Shutterstock.com)

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Facebook und Apple streiten sich um die Herausgabe von Informationen, die Apple im großen Rechtsstreit mit Epic Games nützlich sein könnten. In dem Verfahren, das vor dem United States District Court für den nördlichen Distrikt Kaliforniens, der in Oakland seinen Sitz hat, läuft, forderten die Anwälte des iPhone-Konzerns mehr als 17.000 Dokumente von dem sozialen Netzwerk an. Das wollte allerdings zunächst nur rund 1600 Papiere herausrücken, was das Gericht Facebook auch zunächst genehmigte.

Epic Games will im Rahmen des Verfahrens, bei dem es um Provisionen und Monopolstellung des App Store geht, auch den Facebook-Manager Vivek Sharma befragen, der unter anderem für den Gaming-Bereich des Unternehmens zuständig war. Apple ist es daher erlaubt, auch zu einer möglichen Befragung passende Dokumente von Facebook anzufordern. Apple wolle "eine eingeschränkte Anzahl" an Informationen, um Sharma ins Kreuzverhör nehmen zu können, so die Anwälte des Konzerns.

In diesen soll es unter anderem um den App-Store-Vertrieb und die Interaktionen zwischen Apple und Facebook gehen. Apples Anwälte glauben, dass die besagten 17.000 Dokumente für den Fall "relevant" seien. Facebooks Rechtsbeistand sieht darin jedoch eine unfaire und ungerechtfertigte Forderung.

Apple warf Facebook wiederum vor, den Vorgang um mindestens fünf Tage verzögert zu haben, weil es angeblich technische Prozesse gebe, die "unvermeidlich" seien, um die Dokumente zu beschaffen. Schließlich habe das Unternehmen zugegeben, dass es "nicht vor hat, weitere Dokumente zu liefern". Facebook wirft Apple unter anderem vor, auch Informationen angefragt zu haben, die mit dem Konflikt rund um die sogenannte App Tracking Transparency (ATT) zu tun hat, gegen die das soziale Netzwerk sich massiv wehrt. Der neue Tracking-Schutz in iOS 14.5 hat laut Facebook aber nichts mit dem Fall zu tun.

Apple wolle eine "faire Chance, neue Verfahrenszeugen zu befragen", so die Anwälte des iPhone-Konzerns. Der zuständige Richter sah das allerdings zunächst nicht so. Apples Forderungen kämen "zur falschen Zeit". Allerdings kann der Konzern nun grundsätzlich verhindern, dass Sharma für Epic Games aussagt – zumindest erlaubte der Richter einen entsprechenden Antrag. Das Verfahren soll in rund einem Monat erstmals im Gerichtssaal stattfinden. Zahlreiche bekannte Apple- und Epic-Manager sind als Zeugen geladen. (bsc)