Facebook markiert in den USA Satire-Seiten

In den USA testet Facebook die Markierung von Seiten – so soll jeder erkennen, ob etwas Satire ist, beziehungsweise von Fans oder offizieller Seite kommt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 19 Kommentare lesen

(Bild: dolphfyn/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Um sicherzustellen, dass bloß niemand einen Witz für bare Münze nimmt, testet Facebook eine Markierung für Satire-Seiten. Auch sollen Fan-Pages und Informationen von offiziellen Stellen als solche gekennzeichnet werden. Menschen sollen mehr Kontext zu den Seiten bekommen, die sie sehen.

Die Markierung erscheint bei Beiträgen unter dem Ersteller-Namen in der Zeile neben der Uhrzeit und der Sichtbarkeit eines Postings. Klickt man auf die Bezeichnung, also zum Beispiel "Satire Page", erklärt Facebook einem auch noch, was Satire ist und warum sie gekennzeichnet wird. Satire Seiten: "Sie sind ein Weg, soziale Kommentare zu teilen, und dabei Humor, Übertreibung und Absurdität zu nutzen, um etwas auf den Punkt zu bringen." Man kennzeichne diese, da sie oftmals sehr nah an Beiträge von öffentlichen Persönlichkeiten und Nachrichtenseiten sind. So solle Verwirrung verhindert werden.

Bisher hat Facebook die Tests nur per Twitter angekündigt, sie sollen nach und nach für einzelne Personen zu sehen sein. Eine längere Erklärung, warum man sich zu diesem Schritt entschieden hat, bleibt bisher aus. Tatsächlich hatte das soziale Netzwerk bereits 2014 einen Test begonnen, Satire zu markieren. Damals hieß es, das passiere auf Nutzerwunsch hin. Durchgesetzt hatte es sich offensichtlich nicht.

Facebook kennzeichnet auch Werbung beziehungsweise bezahlte Beiträge, Fake News und staatlich kontrollierte Medien. Letzteres bezog sich allerdings bei Einführung auf die USA und die vergangene Präsidentschaftswahl, dort war es diesen verboten worden, auf Facebook Werbung zu schalten. Die Maßnahme sollte ausländische Einflussnahme verhindern.

Fraglich ist bei Markierungen und auch von Facebook gesperrten Beiträgen immer wieder, auf welcher Grundlage dies geschieht. Die neuen Satire-Kennzeichnungen sollen Seitenbetreiber sich selbst geben können. Wer sonst labelt, steht nicht in dem Tweet. Künstliche Intelligenz, die einen Großteil der Fake News entdeckt, tut sich bei Satire freilich schwer.

Auch menschliche Faktenchecker müssen sich überprüfen lassen. Zuletzt hatte Facebook das Oversight Board eingeführt, ein Gremium, das über kontroverse Fälle entscheidet – zum Beispiel, ob Brustwarzen im Rahmen der Aufklärung über Brustkrebs zu sehen sein dürfen oder gelöscht gehören.

(emw)