Digitale Hannover Messe beginnt - als Probelauf für "Hybridmodell"

Reine Online-Ausgabe der Industriemesse will den Klimaschutz voranbringen. Zukünftig wird eine Kombination aus Präsenzmesse und virtuellem Event erwartet.

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Hannover Messe 2021

Hannover Messe 2021

(Bild: Deutsche Messe)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Organisatoren der führenden Industrieschau mussten sich etwas einfallen lassen: Wie das Branchentreffen nach der Corona-Absage 2020 neu starten, ohne schon Präsenzveranstaltungen planen zu können? In dieser Woche wird ein Digitalformat getestet - mit hohen Erwartungen.

Die Hannover Messe als normalerweise größte Industrieschau der Welt beginnt am Montag wegen der Corona-Krise als reines Digitalformat. Mit Online-Präsentationen, Livestreams der Aussteller, zahlreichen Videokonferenzen und einem neuen Vernetzungs-Tool sollen bis zum Freitag (16. April) auch die Grundlagen für ein "Hybridmodell" in der Zeit nach der Pandemie gelegt werden.

Die Chefs der drei Verbände VDMA, ZVEI und BDI blicken zum Start des internationalen Branchentreffens auf die aktuelle Lage und weiteren Aussichten in Maschinenbau, Elektrotechnik und Elektronik sowie bei digitalen Industrieanwendungen. Zur anschließenden Eröffnung wird Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erwartet, am Nachmittag soll auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprechen.

Thematisch geht es in diesem Jahr um Technologien zur Vernetzung und Automatisierung in Produktion und Logistik ("Industrie 4.0"). Dabei sollen besonders Beiträge für mehr Energieeffizienz - und damit weniger Belastung für das Klima - gezeigt werden. Dazu gehört Technik für den Klimaschutz und CO2-Einsparungen. Außerdem gibt es wirtschaftspolitische Runden, Fachvorträge und Podiumsdiskussionen. Für Freitag ist der Karrierekongress "Women Power" geplant.

Die Erfahrungen mit dem neuen Messeformat sollen in künftige Veranstaltungen einfließen. Messechef Jochen Köckler ging zuletzt davon aus, dass es im weiteren Jahresverlauf wieder Präsenzmessen geben könnte - einige davon würden dann wohl als Mischform aus klassischer Messe und Austausch über das Netz laufen. Dies dürfte jedoch vor allem von der weiteren Corona-Entwicklung abhängen.

2020 ist die Hannover Messe aufgrund der Coronavirus-Pandemie komplett ausgefallen. Auf der digitalen Edition dieses Jahr zeigen nach Angaben der Messeveranstalter mehr als 1800 Aussteller in Livestreams und Videos rund 7000 Produkte und fast 400 Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Die Vernetzung auf der Messe selbst soll mithilfe eines "Dashboards" laufen, über das sich jeder Besucher – je nach Interessenprofil – mit Firmen und anderen Besuchern austauschen kann. Auf der letzten Präsenzmesse 2019 zählte der Veranstalter noch rund 6500 Aussteller. (mit Material der dpa) /

(fds)