Big Data: Google veröffentlicht neue Programmiersprache Logica

Der Name der logischen Programmiersprache setzt sich aus Logik und Aggregation zusammen. Die Sprache steht unter Apache-2.0-Lizenz und ist somit frei verfügbar.

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(Bild: ronstik/Shutterstock.com)

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Google hat mit Logica eine neue freie Programmiersprache vorgestellt, die als deklarative, logische Sprache zur Verarbeitung von Daten zum Einsatz kommen soll. Das Unternehmen möchte damit beispielsweise Datenwissenschaftler, Ingenieure und andere Datenspezialisten ansprechen, die beim Schreiben von Abfragen und Pipelines für Googles Cloud Data Warehouse BigQuery eine logische Programmiersyntax verwenden wollen.

Als Nachfolger der ebenfalls von Google entworfenen Sprache Yedalog soll sich Logica zu SQL kompilieren lassen und auf Google BigQuery laufen. Logica ist als Open Source unter Apache-2.0-Lizenz quelloffen verfügbar und bringt experimentelle Unterstützung für PostgreSQL und SQLite mit. Mit Logica verfolgt Google das Ziel, die Lesbarkeit von Abfragen im Vergleich zu SQL zu vereinfachen. Gleichzeitig soll die Programmiersprache besser für den Umgang mit Big Data geeignet sein.

Google neueste Programmiersprache soll die Abstraktionsmechanismen unterstützen, die SQL offenbar fehlen. Denn trotz der Popularität der Structured Query Language, gilt es an manchen Stellen, größere Hürden zu überwinden. Beispielsweise falle SQL die Verarbeitung langer Wortketten in englischer Sprache schwer. Laut Blogbeitrag unterstützt SQL auch Abstraktionen nur begrenzt.

Mit SQL falle es schwer, die Logik in passende Häppchen umzuwandeln, was zu komplizierten, langwierigen Abfragen, kopierten Code-Blöcken und schließlich zu einer schwer zu wartenden SQL-Codebasis führe. Zur Lösung der Probleme wurden daraufhin zahlreiche alternative Abfragesprachen und Bibliotheken entwickelt, die auf logischen Programmiersprachen basieren. Derartige Sprachen resultieren häufig aus der Zusammenarbeit mit Mathematikern. Im Gegensatz zu natürlichen Sprachen haben sie offenbar den Vorteil, dass sie den Ausdruck komplexer Aussagen erleichtern sollen. Googles Logica setzt an dieser Stelle noch eine Schippe obendrauf und erweitert die klassische logische Syntax durch Aggregation (Logica = Logik + Aggregation).

Logica unterstützt Module und Importe, und lässt sich von einem interaktiven Python-Notebook aus verwenden. Abfragen sollen sich zudem leichter testen lassen. Google stellt zum Erlernen der Sprache ein Tutorial zur Verfügung. Nähere Informationen zur Ankündigung finden sich zudem im Logica Open Source Repository sowie im Beitrag auf dem Open-Source-Blog von Google.

(mdo)