US-Militär entsendet Cyber-Spezialisten nach Deutschland

Anders als sein Vorgänger Donald Trump will US-Präsident Joe Biden seine Truppen hierzulande verstärken, auch mit Spezialisten für elektronische Kriegsführung.

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Kramp-Karrenbauer und Austin begrüßen sich coronisch.

(Bild: Bundeswehr)

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Die neue US-Regierung kehrt die Poltik ihres Vorgängers um und zieht keine Soldaten aus Deutschland ab, sondern will neue entsenden. Die 500 neuen US-Soldaten sollen ab dem kommenden Herbst ihr Fachwissen im Cyberraum einbringen und die elektronische Kriegführung in Europa verbessern helfen, erläuterte der neue US-Verteidigungsminister Lloyd J. Austin während seines Antrittsbesuchs in Berlin.

Welche Qualifikationen die 500 neuen US-Soldaten konkret mitbringen werden, wurde noch nicht bekannt. Die US-Regierung sieht eine stärkere Präsenz als notwendig an unter anderem wegen Russlands Aktionen in Georgien und dessen Annexion der Krim sowie Russlands Bedrängung der Ukraine und anderer Nachbarländer. Auch seien die USA über Russland vermehrte Cyberangriffe in Europa, als auch in Deutschland besorgt. Deutschland sei der Schlüssel, um auf diese Provokationen zu reagieren.

Donald Trump, Vorgänger des neuen US-Präsidenten Joe Biden, wollte die Stärke der US-Truppen in Deutschland stark reduzieren. Biden kündigte ein Dekret an, mit dem dieser Prozess angehalten werden soll. Deutschland sei einer der standhaftesten Verbündeten der USA, sagte Austin nun. Seine deutsche Amtskollegin Annegret Kramp-Karrenbauer sieht darin "ein sehr starkes Signal für unsere Partnerschaft und Freundschaft", geht aus einer Mitteilung des US-Verteidigungsministeriums hervor.

Momentan sind in Deutschland 36.000 Angehörige des US-Militärs stationiert. Trump hatte geplant, 11.900 von ihnen abzuziehen, 5600 davon sollten andernorts in Europa unterkommen. Das Hauptquartier der Special Operations Command Europe sollte von Stuttgart ins belgische Mons verlegt werden. Auch diesen Plan will Biden nun aufhalten.

(anw)