AirTags: Schutz vor Fremdtracking, Android-Auslesbarkeit – und Ärger mit Tile

Zu Apples ersten UWB-Trackern sind weitere technische Informationen durchgesickert. Parallel dazu spitzt sich ein Streit mit einem Konkurrenten zu.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 55 Kommentare lesen

AirTags, hier in der Nobelvariante von Hermès.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples erste neue Produktkategorie seit Einführung des Smartspeakers HomePod bietet einige Überraschungen. Die UWB- und Bluetooth-Tracker AirTags sollen, so betont es der Hersteller, mit eingebautem Schutz für die Privatsphäre kommen. Das gilt nicht nur für Apples hauseigenes Finde-Netzwerk Find My ("Wo ist?"), sondern auch für die AirTags selbst.

So soll es Menschen erschwert werden, den Tracker maliziös bei anderen Personen zu platzieren, um diese zu überwachen. Das gilt zumindest für Besitzer von iPhones und iPads. Diese erhalten eine Warnung in der integrierten "Wo ist?"-App, falls sich ein AirTag, der nicht dem Nutzer gehört, über einen längeren Zeitraum in der Nähe befindet. Dann ist es möglich, den Tracker zu deaktivieren. Es gibt aber auch eine Warnung für Nicht-Apple-Nutzer. Laut Apple gibt der AirTag bei Bewegung einen Ton von sich, wenn er sich "länger" bei einer Person befindet, der er nicht gehört. Wie lange dieser Zeitraum ist, hat Apple noch nicht verraten. Es soll sich aber wohl um drei Tage handeln.

Weiterhin interessant: Die AirTags lassen sich per NFC auch von Android-Geräten auslesen. Dazu müssen sie in den "Verloren"-Modus geschaltet worden sein. Dann kann man den Tracker abscannen und erhält Informationen über den Besitzer, um diesen zu kontaktieren. Diese Funktion steht auch auf NFC-fähigen iPhones bereit. Die Antenne befindet sich auf der weißen Seite der Tracker.

Unterdessen hat sich ein anderer Anbieter von Tracking-Hardware zu den AirTags geäußert. Das Unternehmen Tile, das unter anderem die EU-Kommission wegen möglicher Wettbewerbsverstöße durch Apple angerufen hat, kommentierte, man sei "geschmeichelt" darüber, dass Apple nun in diesen Markt komme als eine "der wertvollsten Firmen der Welt". Damit "validiere" sich die Kategorie, in der Tile Pionier sei. Allerdings agiere Apple unfair, weil der Konzern seinen "Plattformvorteil" ausnutze, um die Konkurrenz auszubremsen. Man fordere die US-Regierung auf, sich die "Geschäftspraktiken Apples" näher anzusehen. Aktuell laufen dazu Anhörungen vor dem amerikanischen Kongress.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Apple hatte sein "Find My"-Finde-Netzwerk kürzlich für Konkurrenten geöffnet, die die entsprechende App und Infrastruktur mitnutzen dürfen, darunter direkte AirTags-Wettbewerber. Tile reicht dies allerdings nicht, schließlich verlangt Apple weiterhin seine "Apple-Steuer" auf App-Verkäufe, Abos und In-App-Angebote. (bsc)