Byebye Calibri: Microsoft ändert seine Standard-Schriftart

Seit fast 15 Jahren ist die Standard-Schriftart bei Microsofts Office-Produkten Calibri. Nun soll sich das ändern.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 390 Kommentare lesen

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.

Im kommenden Jahr soll sich die Standard-Schriftart bei Microsoft ändern. Nach fast 15 Jahren Calibri. Welcher Font das Rennen macht, ist noch nicht entschieden. Nutzerinnen und Nutzer können zwischen fünf Kandidaten auswählen, die Microsoft jetzt vorgestellt hat.

Alle neuen Schriftarten kommen ohne Serifen aus. Sie nennen sich Bierstadt, Tenorite, Skeena, Seaford und Grandview. Microsoft beschreibt sie in ihrem Stil als "humanistisch, geometrisch, mit Schweizer Anklang und im Industrie-Look". Alle Designer erklären ihre Vorstellung auf der Webseite zur neuen Schrift. Die Schriftarten lassen sich bereits in den meisten Microsoft-365-Clouddiensten einsetzen. Feedback will Microsoft über soziale Medien einholen und in den kommenden Monaten entscheiden.

Tenorite stammt von Erin McLaughlin und Wei Huang und hat den Look eines "traditionellen Arbeitspferdes (workhorse)", sie ist insgesamt sehr klassisch, aber wärmer. Microsoft schreibt, durch die breiten Buchstaben transportiert sie ein offenes Gefühl.

Bierstadt von Steve Matteson ist eine moderne Schrift, inspiriert durch die schweizerische Typografie der Mitte des 20. Jahrhunderts: Simpel und rational, gut lesbar. Helvetica von 1957 ist das bekannteste Beispiel für eine damalige Schweizer Schriftart. Bierstadt soll der digitalen Welt einen menschlichen Touch geben. Der Name ist entlehnt von einem Berg in den Rocky Mountains.

Skeena haben John Hudson und Paul Hanslow entwickelt. Auch sie soll "humanistisch" sein. Die Dicke der Letter variiert, auch bei den Ausläufern. Hanslow hat versucht, die besten Eigenschaften mehrerer Perioden zusammenzufassen.

Seaford von Tobias Frere-Jones, Nina Stössinger und Fred Shallcrass hat laut Microsoft seinen Ursprung in alten Typen mit Serifen. Sie ist organisch und hilft durch Asymmetrie beim Lesen. Inspirieren lassen haben sich die Designer unter anderem von Stühlen: "Statt ihn weicher zu machen, vertraue auf die Starrheit, die gut für den Rücken ist."

Grandview nimmt Anleihen an deutschen Straßenschildern, die vor allem aus der Ferne lesbar sein mussten. Das sei weiterhin ein Vorteil der Schriftart von Aaron Bell, für die er sich auch deutsche DIN-Standardisierungen angeschaut hat. Das Ergebnis beschreibt er mit einem "angesagten mechanischen Style".

[Update 29.04.2021 15.30 Uhr] Wir haben einen Tweet von Microsoft eingefügt, auf dem die Schriften zu sehen sind.

tipps+tricks zum Thema:

(emw)