Epic vs. Apple: Steve Jobs nannte Facebook ein "Scheißebuch"

Der 2011 verstorbene Apple-Mitbegründer hatte für Mark Zuckerbergs Firma keine guten Worte übrig. Das ergibt sich nun aus Dokumenten im Fall Epic vs. Apple.

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Jobs präsentiert erstes iPad

Der 2011 verstorbene Apple-Chef Steve Jobs präsentiert im Januar 2010 das erste iPad.

(Bild: dpa, John G. Mabanglo/EPA/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Der Großprozess um Apples App-Store-Regelungen, den der Spieleriese Epic angestrengt hat, bringt interessante Details aus der Geschichte von Apple hervor. Diese betreffen auch bekannte Drittparteien wie das Social Network Facebook. Über dieses soll Apple-Mitbegründer Steve Jobs in seinem Todesjahr 2011 in einer E-Mail gelästert haben. Dort bezeichnete er es mit den Worten "Fecebook" ("Scheißebuch") – ein Wortspiel zu "Facebook".

Zum damaligen Zeitpunkt befand sich Apple gerade mit Facebook in Verhandlungen um dessen iPad-Client, der damals noch nicht existierte, heißt es in den Unterlagen. iOS-Boss Scott Forstall diskutierte direkt mit Mark Zuckerberg. Hauptstreitpunkt waren Facebook-"Apps", die in der Anwendung laufen sollten. Das wiederum schien Apple nicht zu schmecken, da dies den App Store tangieren könnte.

Zuckerberg schlug daher vor, dass die Facebook-iPad-Anwendung keine Links oder Verzeichnisse über Facebook-"Apps" enthielt und sie auch nicht in Web-Views laufen lässt. Weiterhin sollte ein Klick auf verwandte Links zur jeweiligen nativen App (falls eine existierte) oder den App Store führen – alternativ nach Safari, wo die Facebook-"App" dann im Browser laufen würde. Weiterhin wollte Zuckerberg, dass Nutzer über Apps in ihrem News Feed posten durften. Diesen Punkt – auf der Liste Punkt 3 – sah Forstall kritisch. Jobs launiger Kommentar: "Ich stimme zu – wenn wir Fecebooks dritten Vorschlag eliminieren, klingt das vernünftig."

Jobs ist nicht bekannt dafür, in seinen E-Mails viele Fehler zu machen, entsprechend spricht alles dafür, dass er den Begriff bewusst gewählt hat. Zuckerberg gefiel Apples Vorschlag allerdings nicht. Kompromiss war schließlich, dass bestimmte "App"-Funktionen wie die eigene Spielewährung "Facebook Credits" in der neuen Facebook-App fürs iPad gestrichen wurden.

Seither hat sich die Beziehung zwischen dem sozialen Netzwerk und Apple nochmals verschlechtert. Facebook klagt, dass Apple unfairen Wettbewerb betreibt, aktuell besonders im Kontext der neuen App-Tracking-Transparenz, die von App-Anbietern verlangt, vor dem Tracking von Nutzern ein Opt-In einzuholen. Im großen Streit zwischen Epic und Apple spielt Facebook eine Nebenrolle: Das soziale Netzwerk muss diverse Infos, die den Prozess betreffen, herausrücken.

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(bsc)