Deep Dive: Gezähmte Supernova

Start-ups versuchen, Fusionsenergie künftig nutzbar zu machen. Der TR-Podcast erklärt, wie die Technik funktionieren könnte.

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(Bild: Lawrence Livermore National Laboratory)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Ben Schwan

Noch ist Kernfusion als saubere Energiequelle ein Traum: Fusionsreaktoren sollen irgendwann einmal das Innere der Sonne auf die Erde holen und uns mit nahezu unendlicher Energie versorgen. Seit Jahrzehnten dümpeln Großforschungsprojekte mit diesem Ziel vor sich hin. Parallel entsteht jedoch eine Szene aus Privatunternehmen, die auf unterschiedlichen Wegen schneller zum Ziel kommen wollen.

In der neuesten Folge des Technology-Review-Podcasts Tech2go erklären die TR-Redakteurin Jo Schilling und TR-Redakteur Wolfgang Stieler, was Fusion überhaupt ist und weshalb sie - obwohl eine Form der Atomenergie - nichts mit klassischer Atomenergie zu tun hat. Und weshalb es sich jetzt gerade lohnt, darüber zu sprechen. Eine spannende Rolle in dem Wettrennen um den ersten Fusionsreaktor spielt ein deutsches Startup: Mit einer ganz besonderen Technologie, Tunneleffekten und Quantenzuständen.

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Marvel Fusion aus Bayern will in zehn Jahren einen Demonstrator bauen, der verwirklicht, was diesen Einrichtungen bisher nicht gelungen ist. Zweifellos ist das eine steile Ansage. Und mehr noch: Das Start-up will nicht nur ein kommerziell nutzbares Fusionskraftwerk entwickeln. Das Unternehmen will auch noch einen besonders schwierigen Pfad zur Fusion nutzen: Statt schweren Wasserstoff in Form von Deuterium und Tritium, wollen die Münchner Protonen und Bor verschmelzen. Um solch eine Fusion zu zünden, braucht es jedoch noch zehnmal höhere Temperaturen als für die Deuterium-Tritium-Fusion.

Mit einem "hoch innovativen Ansatz" soll das gelingen, sagt Karl-Georg Schlesinger, Mitbegründer und führender Wissenschaftler von Marvel Fusion. "Normalerweise bräuchten Sie für eine Protonen-Bor-Fusion sehr hohe Temperaturen. Die Kerne sind ja alle positiv geladen, und der Potenzialberg dazwischen", der Coulombwall muss überwunden werden. "Das ist ein bisschen wie das Hindernis beim Golf", sagt Schlesinger. "Aber wir machen das anders. Wir bringen das Plasma in Bedingungen, bei denen starkes Quantentunneling auftaucht." Mehr zu der neuen Technik hören sie bei Tech2go.

Weitere spannende Hintergründe über das Thema Fusionsenergie lesen Sie außerdem in der aktuellen Ausgabe 3/2021 der Technology Review (jetzt am Kiosk oder online zu bestellen).

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(bsc)