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EmTech New Food: Was wir morgen essen werden

Fleisch aus dem Labor, Insekten-Proteine oder Pilze vom Start-up: Auf der Online-Konferenz von Technology Review dreht sich alles um die Zukunft der Nahrung.

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Nahrung, hier noch von Kuh und Schwein.

(Bild: Niklas Rhöse / Unsplash)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die Lebensmittelindustrie steht gleich aus drei Gründen vor einer Revolution: Viele Menschen wollen nachhaltiger leben, Nahrungsmittel müssen deutlich besser fürs Klima werden und mehr und mehr wird unser Essen als Teil der Gesunderhaltung begriffen – nicht nur bei sogenannten Smart Foods. Zeit, sich einen Überblick zu verschaffen, wie die aktuelle Situation ist.

Das Innovationsmagazin Technology Review, die deutsche Ausgabe der renommierten MIT-Zeitschrift, holt deshalb erstmals die Konferenzreihe EmTech nach Deutschland, die sich seit 1999 mit den wichtigsten Emerging Technologies beschäftigt. Acht Stunden lang dreht sich bei der EmTech Germany, die Corona-gerecht als Online-Konferenz angeboten wird, alles um "New Food" – das neue Essen. Die zentrale Frage der englischsprachigen Veranstaltung: Was definiert die Zukunft der Ernährung?

Erörtert wird unter anderem, wie sich die Produktion von Lebensmitteln verändert. Dazu spricht etwa Deepak Choudhury vom Singapore Institute of Manufacturing Technology über das sogenannte Cultured Meat. Vom Fermenter geht es künftig auf den Tisch – es sollen so nachhaltige Protein-Produkte entstehen, die Fisch und Fleisch ersetzen können. Dabei erörtert Choudhury auch das Geschäftsmodell der Branche und beschäftigt sich mit dem großen Hype.

Auch Volker Heinz, Direktor des Deutschen Instituts für Lebensmitteltechnik e. V., geht in seinem Vortrag auf Fleischersatz ein – auch in Form von Insekten. Er will dabei die "Alternativen zu den Alternativen" vorstellen, Nahrungsquellen, an die heute (noch) nicht gedacht wird. In einer Diskussion am Mittag geht es anschließend darum, wie die Fleischindustrie auf die neuen Trends eingeht – und zunehmend in Alternativen zur Tierzucht investiert.

In sogenannten Deep Dives können sich die EmTech-Germany-Teilnehmenden anschließend über Milch aus dem Fermenter, Kombiprodukte aus Pflanzen und Kulturen und die Regulierung von Fleischersatzprodukten informieren – besetzt mit bekannten Experten.

Auch Start-ups sind auf der ersten EmTech Germany präsent. So sollen sie unter anderem Ersatz für Fisch, Fleisch oder Eier und pilzbasierte Produkte zeigen – oder gar Protein, das aus der Luft gewonnen wird. (Interessierte Firmen können sich für einen Slot unter events@heise.de bewerben.)

Die Keynote der EmTech Germany New Food wird von Liz Specht gehalten. Die Forschungs- und Technikdirektorin des Good Food Institute in den Vereinigten Staaten arbeitet an einer Roadmap, mit der die Forschung an alternativen Proteinquellen beschleunigt werden soll. In ihrer Rede wird es um Chancen und Risiken des neuen Marktes gehen.

Die EmTech Germany New Food findet am 24. Juni statt. Zielgruppe sind Lebensmittelhersteller und Einzelhändler, Vertreter aus Agrarwirtschaft und Lebensmittelverbänden, Hersteller von Lebensmittelzusatzstoffen, Lebensmittelwissenschaftler, Vertreter von biotechnischen sowie Pharma-Unternehmen – und natürlich jeder andere Interessierte. Bis zum 10. Juni lässt sich noch ein Frühbucherrabatt sichern. (bsc)