Tödlicher Crash eines Tesla-Fahrers rückt "Autopiloten" in den Blick der Polizei

Wieder wird Teslas Fahrassistenzsystem im Kontext mit einem Unfall gesehen. Der Fahrer, der dabei getötet wurde, hatte zuvor Videos mit dem Autopilot gepostet.

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Unfallstelle am Morgen darauf.

(Bild: CBS Los Angeles)

Lesezeit: 2 Min.

In der Nacht auf den 5. Mai raste ein Tesla-Fahrer auf dem Interstate 210 bei Fontana in Kalifornien mit seinem Model 3 in einen verunfallten Lkw und starb dabei. Der Lkw-Fahrer und eine Person, die ihm gerade geholfen hatte, wurden verletzt. Für US-Medien und Ämter ergab sich Anlass zur Annahme, der Mann habe während seiner letzten Tour Teslas Fahrassistenz "Autopilot" lenken lassen, denn er hatte vorher ein paar Male Videos im Internet gepostet, in denen er während der Fahrt seine Hände nicht am Lenkrad hatte.

Die kalifornische Verkehrspolizei war zunächst davon ausgegangen, dass der "Autopilot" während des Unfalls eingeschaltet war. Später nahm sie die Stellungnahme zurück und beschränkte sich auf die Aussage, es gebe keine letztgültigen Hinweise darauf, dass die Fahrassistenz verantwortlich für den Unfall gewesen sein könnte. Die Verkehrssicherheitsbehörde National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) ist nun involviert; damit ist es der 29. Unfall mit einem Tesla, um den sich die Behörde kümmert.

Teslas "Autopilot" ermöglicht es den Elektroautos, automatisch zu bremsen, zu beschleunigen und die Spur zu wechseln. Der Hersteller betont, dass die Funktion das Auto nicht vollständig autonom macht und eine Fahreraufsicht erfordert. Der 35 Jahre alte Getötete hatte unter anderem auf der Plattform Tiktok Videos veröffentlicht, in denen er sich freudig über die Fahrassistenz ausgelassen hatte, heißt es in Medienberichten. In einem Video auf Instagram habe der Fahrer – Mitglied eines Tesla-Fanclubs – gezeigt, wie er ohne Hände am Lenker und Füße auf den Pedalen fährt.

Ein tödlicher Verkehrsunfall, an dem ein Tesla-Auto und dessen Fahrassistenzsystem beteiligt gewesen sein soll, ereignete sich zuletzt im April dieses Jahres in Texas. Bei dem Unfall soll sich niemand auf dem Fahrersitz befunden haben. Der Unfall könnte als weiterer Hinweis darauf gewertet werden, dass die Bezeichnung "Autopilot" in die Irre fährt – zum Unverständnis des Tesla-Chefs Elon Musk, der meint, niemand würde aufgrund der Bezeichnung annehmen, dass sich das Auto von selbst fahre.

(anw)