Epic vs. Apple: Ex-Marketing-Chef beziffert WWDC-Kosten auf 50 Millionen Dollar

Ex-Marketingchef Phil Schiller, hat im Prozess zwischen Apple und Epic ausgesagt – und dabei betont, wie viel der Konzern für seine Entwickler investiert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen

Phil Schiller ist noch immer für den App Store tätig.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Jedes Jahr veranstaltet Apple sein Entwicklertreffen World Wide Developer Conference (WWDC) – normalerweise vor Ort in Kalifornien, 2020 und 2021 jeweils virtuell vom Apple Park aus. Was sich der Konzern diese bei Entwicklern äußerst begehrte Veranstaltung kosten lässt, war bislang unbekannt. Nun hat ein ehemaliger hoher Apple-Manager, Ex-Marketingboss Phil Schiller, im Rahmen des Prozesses zwischen Epic Games und Apple erstmals Details verraten.

Der heutige "Apple Fellow" Schiller teilte mit, dass jede WWDC den iPhone-Konzern mindestens 50 Millionen US-Dollar kostet – wie viel davon durch die jeweils rund 1600 Dollar pro Nase teuren Tickets gedeckt wird, bleibt unklar. Schiller versuchte mit dem Wert, Apples Commitment zu seiner Entwicklergemeinschaft zu betonen – und Epic Games' Vorwurf der enormen Profitmargen aus dem App Store zu untergraben.

Schiller betonte weiterhin, dass Apple seine Developer gleich behandele, egal ob sie groß oder klein seien. Der Grund, warum Apple 100 Dollar pro Jahr und Developer für den Zugang zum App Store verlangt, sei, dass man sicherstellen wolle, dass an "wichtigen" Apps gearbeitet werde und Entwickler eine Qualitätsanwendung ablieferten. Außerdem lenkte Schiller von der Tatsache ab, dass Apple bei App-Verkäufen, In-App-Einkäufen sowie In-App-Abos 30 beziehungsweise 15 Prozent (ab dem zweiten Jahr eines Abos) einstreicht.

Die Transaktionen, die nicht unter Apples Provision fallen, sind laut Schiller signifikant höher. Mehr als 400 Milliarden Dollar, hat Apple errechnet, sollen durch physische Dienstleistungen und Einkäufe über iOS-Apps generiert worden sein – allein im Jahr 2019. Als Beispiel nannte er Taxidienste, Amazon-Shopping oder den Essensvertrieb

Im Rahmen von Schillers Auftritt bei dem Großprozess wurde außerdem bekannt, dass Apple in seinem Hauptquartier Apple Park ein neues "Developer Center" plant. Dort dürften Apple-Ingenieure Entwicklern dabei helfen, bessere Apps zu gestalten und es könnte ein Kursangebot geben. Nähere Details nannte Schiller nicht, der das Beispiel brachte, um sine Argumentationslinie zu untermauern. (bsc)