Rückerstattungsbetrug: BKA durchsucht Wohnungen von Verdächtigen

Innerhalb weniger Monate hatte die "German Refund Crew" mit vorgetäuschten Retouren bei Online-Shops wie Amazon, Zalando und Co hunderttausende Euro ergaunert.

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(Bild: c't)

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Das Bundeskriminalamt (BKA) hat Objekte von sieben Männern durchsucht, die verdächtigt werden, am Rückerstattungsbetrug der "German Refund Crew" beteiligt gewesen zu sein. Den Männern im Alter von 20 bis 37 Jahren wird unter anderem banden- und gewerbsmäßiger Computerbetrug und Datenhehlerei vorgeworfen.

Auf die "German Refund Crew" war c't Mitte 2020 gestoßen und hatte dort recherchiert. Ende Oktober 2020 schloss das BKA die Telegram-Gruppe, über die sie ihre betrügerischen Dienste angeboten hatte. Die Wohnräume des Hauptverdächtigen wurden durchsucht, die weiteren Ermittlungen führten die Strafverfolgungsbehörden auf die Spur der sieben Männer.

Beim Rückerstattungs- oder Refund-Betrug bestellen die Täter Waren im Internet und täuschen anschließend eine Rücksendung vor, um den Zahlbetrag zurückerstattet zu bekommen. Für ihre kriminellen Dienstleistungen verlangten die Beschuldigten eine Provision in Höhe von 23 bis 27 Prozent des jeweiligen Warenwertes. Ihnen drohen nun Freiheitsstrafen von 6 Monaten bis zu 10 Jahren.

Bei den Durchsuchungen dieser Tage in Brandenburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz wurden unter anderem zahlreiche Smartphones und andere digitale Beweismittel, betrügerisch erlangte Waren sowie Bargeld und Kryptowährungen sichergestellt. Darüber hinaus konnte das BKA sechs Telegram-Accounts übernehmen und sichern.

Laut dem ermittelnden Oberstaatsanwalt Thomas Goger wurde nicht nur gegen die Mitglieder, sondern auch gegen hunderte Kunden ermittelt. Insgesamt geht es um gut 600 Taten, die über einen Zeitraum von vier Monaten begangen wurden und einen Schaden von 500.000 Euro verursachten.

(anw)