Hewlett-Packard entwickelt molekularen Speicherchip (Update)

Hewlett Packard hat einen Chip entwickelt, der zur Datenspeicherung mit einem Zehntel des bisher nötigen Platzes auskommt.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Hewlett Packard hat einen Chip entwickelt, der zur Datenspeicherung mit einem Zehntel des bisher nötigen Platzes auskommt. Der 64-Bit-WORM-Speicher soll nur einen Quadratmikrometer Fläche belegen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg.

Demnach speichern die HP-Wissenschaftler die Daten mit Hilfe von je acht horizontal und vertikal geprägten Platindrähten, die nur 40 Nanometer breit sind. Zwischen den Drähten befinden sich unter anderem organische Moleküle, deren Leitfähigkeit sich bei Anlegen einer Spannung ändert. Technische Details zu dem Prototypen will Stanley Williams heute im Rahmen einer Fachtagung in Stockholm vorstellen.

Schon seit einigen Jahren sichert sich HP Patente auf spezielle Verfahren wie Nano-Multiplexer, mit denen sich die mikroskopisch kleinen molekularen Schaltelemente wie etwa "Rotaxan"-Schalter makroskopisch verdrahten lassen. Anfang des Jahres präsentierten die HP-Labs ein neues patentiertes Verfahren zur Segmentierung von molekularen Nanochips. Damit sollen sich prinzipielle Probleme bei der Konstruktion von logischen Schaltungen aus Nanodrähten lösen lassen.

Die Forschung an der hoch integrierten Molekularelektronik erfolgt im Rahmen des vom US-Verteidigungsministeriums geförderten Molectronic-Progamms. Eine Besonderheit der von den hp labs entwickelten Nanotechnik ist, dass eine Art Drucktechnik zur Strukturierung zum Einsatz kommt. Die Druckmasken entstehen durch Elektronenstrahl-Lithografie (EPL).

Laut Stanley Williams sind noch sehr viele Detailprobleme bis zur Serienfertigung der Molekularspeicher zu lösen; seiner "optimistischste Schätzung" nach wird die Arbeit noch mindestens fünf Jahre dauern. In den vergangenen Monaten hat HP unterdessen zwei weitere Patente auf das Druckverfahren und die Strukturierung der Verbindungsdrähte zugeteilt bekommen. (wst)