AirTags: Apple verspricht besseren Stalking-Schutz

Künftig soll es eine Android-App für das Auslesen von Find-My-Hardware geben. Zudem verspricht Apple eine schnellere Information potenzieller Tracking-Opfer.

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Apples AirTags.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat verschiedene Verfahren angekündigt, um den Stalking-Schutz bei seinen AirTags zu verbessern. Die Ultra-Wideband- und Bluetooth-Tracker sollen damit weniger einfach zum versteckten Überwachen anderer Personen – etwa in Beziehungen mit partnerschaftlicher Gewalt – missbraucht werden können.

Wie der Konzern gegenüber dem US-IT-Newdienst CNET mitteilte, gilt dies insbesondere für Benutzerinnen und Benutzer, die nicht über Apple-Hardware verfügen. Aktuell werden Menschen mit iPhones automatisch gewarnt, wenn sie über einen längeren Zeitraum mit einem AirTag unterwegs sind, der nicht ihnen, sondern einer anderen Person zugewiesen ist. Dabei zeigt die "Wo ist?"-App ("Find My") auch an, welche Ortsdatenpunkte der Tracker gesammelt hat und potenziell hätte weitergeben können. Besitzerinnen und Besitzer von Android-Geräten werden allerdings nicht gewarnt. Aus diesem Grund will Apple künftig eine spezielle Android-App anbieten.

Momentan spielt der AirTag nur nach einer gewissen Zeit einen Ton ab, um zu verdeutlichen, dass er sich im Gepäck einer Person befindet, der er nicht zugewiesen wurde. Dieser Ton kann allerdings überhört werden; zudem dauert es bis zu drei Tage, bevor er erstmals zu hören ist. Laut Apple soll ein Over-the-Air-Update für die AirTags nun dafür sorgen, dass die AirTags bereits zu einer zufälligen Zeit nach 8 bis 24 Stunden erstmals Alarm schlagen. Die Android-App soll laut Apple "später in diesem Jahr" erscheinen; das AirTag-Update erfolgt, sobald sich einer der Tracker in der Nähe eines iPhones befindet, der Rollout hat laut Apple bereits begonnen.

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Die Android-App scheint vor allem zum Erkennen solcher Stalking-Versuche gedacht zu sein, nicht jedoch als Android-Variante von "Wo ist?". Apple will dadurch offenbar vermeiden, dass seine Tracker auch für Android-Kunden zum Produkt werden, ähnlich wie eine Apple Watch nur mit iPhones funktioniert. Nähere Details zu der App stehen bislang nicht zur Verfügung. Laut Angaben von Apple habe man mit den AirTags als erstes Unternehmen in der Industrie "proaktive Funktionen zur Vermeidung von unerwünschtem Tracking" integriert. Man sei weiterhin bemüht, Privatsphäre und Sicherheit der AirTags zu verbessern.

Das Problem bei Apples Bemühungen ist allerdings, dass sich die Funktionalität der AirTags dadurch reduziert. So lassen sie sich kaum als Anti-Diebstahl-Tracker nutzen, da sie einen Dieb auf sich aufmerksam machen, der sie dann ganz leicht deaktivieren kann. Apple betont allerdings, dass die Geräte dafür nicht gedacht seien. Zudem kann die Warnung vor einem "fremden" AirTag Menschen nerven, die etwa mit dem Schlüssel eines Partners oder einer Partnerin unterwegs sind, an dem ein AirTag hängt; entsprechend häufig tauchen dann Warnungen auf.

Mehr zum Thema AirTags lesen Sie im ausführlichen Test von Mac & i sowie im neuen Heft 3/2021. (bsc)