Britische Ministerin geht gegen Online-Videos von Ärmelkanal-Überfahrten vor

Migranten überqueren den Ärmelkanal – teils in Schlauchbooten – und zeigen das in sozialen Netzwerken. Innenministerin Patel kritisiert diese "Glorifizierung".

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(Bild: jremes84/Shutterstock.com)

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  • dpa

Die britische Innenministerin Priti Patel hat Social-Media-Plattformen dazu aufgerufen, Videos von Überfahrten über den Ärmelkanal zu entfernen. Unternehmen wie Facebook oder TikTok müssten dringend tätig werden, da die Videos die illegale Überquerung des Kanals von Migranten "glorifizierten", schrieb Patel der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge in einem Brief an die Konzerne.

Dem Innenministerium zufolge war etwa auf TikTok in den vergangenen Tagen ein Video viral gegangen, das eine Gruppe von Männern in einem Schlauchboot auf dem Kanal zeigt. Auch auf Facebook, Twitter und Instagram seien solche Videos aufgetaucht, die von Schleppern dazu genutzt würden, die Überfahrten zu bewerben.

Es sei völlig inakzeptabel, diese "tödlichen Überquerungen" anzupreisen. Die konservative Politikerin ist bekannt für ihre harte Linie gegen Einwanderer – zeitweise hatte sie den Einsatz von Militärschiffen im Ärmelkanal ins Gespräch gebracht.

Immer wieder machen sich Flüchtlinge von Frankreich aus über den Kanal auf den Weg nach Großbritannien – oft auf einfachen Schlauchbooten. Allein in den vergangenen Tagen haben PA zufolge fast 600 Menschen versucht, den Kanal zu überqueren. Immer wieder kommen dabei Menschen ums Leben.

Sowohl auf britischer als auch auf französischer Seite ist die Grenzpolizei im Einsatz, um Schlepper aufzuhalten. Seit dem Brexit ist die legale Einwanderung nach Großbritannien nochmals deutlich komplizierter geworden. Es gilt ein punktebasiertes Einwanderungssystem.

(tiw)