"Ratchet & Clank Rift Apart" angespielt: Im Weltraum ist der Teufel los​

Hektisch und spektakulär: Im PS5-Exklusivtitel "Ratchet & Clank: Rift Apart" bleibt kaum Zeit zum Luftholen. ​

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(Bild: Sony)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Die beiden haben schon so einiges durchgemacht. Seit knapp 20 Jahren machen der fuchsähnliche Lombax Ratchet und Roboter Clank den Weltraum unsicher. Rund ein Dutzend Action-Abenteuer aus der Reihe sind inzwischen erschienen, 2016 folgte sogar ein eigener Kinofilm. Das Erfolgskonzept ist immer gleich: rasante Action und durchgeknallter Humor. Der PS5-Exklusivtitel "Rift Apart" legt jetzt die Messlatte ein ganzes Stückchen höher.

Ratchet und Clank hatten sich ihre Siegesparade anders vorgestellt. Kaum, dass sie für vergangene Heldentaten von den Massen bejubelt wurden, taucht Erzfeind Dr. Nefarius auf, öffnet ein Dimensionstor und sorgt für mächtig Chaos. Gleichzeitig führt die Lombax Rivet in einer anderen Dimension einen nahezu aussichtslosen Kampf gegen einen mächtigen Imperator, der Nefarius erstaunlich ähnlich sieht. Als beide Dimensionen vom Untergang bedroht werden, müssen sich die letzten beiden Lombaxe zusammenschließen, um den Nefarius-Twins das Handwerk zu legen.

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Was auf dem Papier wie eine der üblichen Weltrettungsepen aussieht, garniert Entwickler Insomniac mit dem bekannten schrägen Humor der Reihe. Ratchet rast auf einem Käfer durch giftige Sümpfe, schräge Mönche geistern durch die Dimensionen und der böse Nefarius entpuppt sich wieder einmal als machtbesessener Trottel. Hinter den Witzen blitzt aber ein wenig Melancholie auf, wenn sich Ratchet und Rivet nach ihrem verschollenen Volk sehnen oder sich eine traurige Hintergrundgeschichte offenbart, die ein wenig an die Herzschmerzmomente vieler Pixar-Filme erinnert.

Um den bösen Diktatoren das Handwerk zu legen, geht es für Ratchet & Co von Planet zu Planet. Abwechselnd müssen er und Rivet in ihren jeweiligen Dimensionen Missionen erfüllen, bei denen sie Gefangene befreien, Maschinen reparieren oder einfach alles wegballern. Oft stoßen sie auf Dimensionssteine, die sie mit einem kräftigen Schlag aktivieren. Dadurch finden sie sich plötzlich in einer anderen Dimension wieder, die neue Wege eröffnet.

"Rift Apart" entfacht auf der PS5 ein solches Feuerwerk an Effekten, dass uns beim Spielen die Luft wegblieb. Ratchet und Rivet ballern sich durch feindliche Arenen, rasen Schienen entlang und stürzen sich in das Herz eines riesigen Roboters. Überall blitzt oder explodiert etwas, während die 3D-Stereo-Effekte aus den Kopfhörern dröhnen. Der visuelle Overkill hat zwar den Nachtteil, dass in der wilden Action oft die Übersicht fehlt, der niedrige Schwierigkeitsgrad verhindert aber Frustmomente.

"Ratchet & Clank: Rift Apart" angespielt (5 Bilder)

Abwechslungsreich, unterhaltsam, aber ganz schön hektisch: "Ratchet & Clank: Rift Apart" ist ein wilder Actionritt durch die Dimensionen. (Bild: heise online)

Für das Geballer stehen den beiden eine ganze Reihe von unterschiedlichen Waffen oder Rüstungen zur Verfügung. Die Kombination bringt auch einen Hauch Strategie ins Spiel. Mit der Kältekanone können die Spieler und Spielerinnen die Monster einfrieren und sie im Nahkampf erledigen. Alternativ werfen sie Pilze und kleine Monster in den Kampf, die sich alleine ihr Ziel suchen. Jede Waffe verbessert sich mit der Nutzungsdauer automatisch. Zusätzlich können mit sammelbaren Fähigkeitspunkten Perks wie Treffsicherheit verbessert werden.

Ruhige Momente gibt es selten. Manchmal dringt Clank in Dimensionen vor, um besondere Türen zu öffnen. Dann muss er ähnlich wie im Klassiker "Lemmings" virtuelle Clanks zum Ausgang führen. Ratchet kann auch einen kleinen weiblichen Roboter namens Glitch zum Hacken in Computersysteme schicken. Das ist aber weniger eine Knobelaufgabe als vielmehr eine etwas ruhigere Actionsequenz, in der Glitch Viren wegballern muss. Neben diesen Minimissionen gibt es in der Spielwelt viele Dinge zu entdecken, für die Ratchet oder Rivet ein bisschen Spürsinn und Geschicklichkeit beweisen müssen. All diese Action- und Rätseleinlagen sind zwar nicht besonders originell, aber sehr abwechslungsreich. Fans der Reihe kommen in den rund 15 Spielstunden voll auf ihre Kosten

In unserer Testversion fehlten noch einige Features, die mit einem Day-One-Patch nachgeliefert werden sollen. So wird es am Tag der Veröffentlichung zwei neue Performance-Modi fürs Spielen mit 60 Fps geben, von denen einer sogar Raytracing bietet. Es wird auch einen neuen Schwierigkeitsgrad geben und die Cutscenes können dann übersprungen werden. Außerdem werden dem Spiel zahlreiche Einstellungen zur Barrierefreiheit spendiert, wie Zielempfindlichkeit, Mono-Audio, Kameraverfolgung oder eine hörbare Trefferbestätigung.

Tief Luft holen, Nerven beruhigen: Im Vergleich zu "Ratchet & Clank: Rift Apart" wirken andere Actionabenteuer wie biederes Puppentheater. Bei all dem hektischen Geballer bleibt der spielerische Anspruch oft gering, vorrangig sind gute Reflexe und Nerven gefragt. Ansonsten gibt es noch ein paar Rätsel und etwas Waffenbastelei. Dazu kommt der typische schräge Humor der Reihe, bei dem die Fans auch im neuesten Teil voll auf ihre Kosten kommen. Wer sich mit dem Chaos auf dem Bildschirm abfindet, darf sich auf ein rasantes und abwechslungsreiches Action-Abenteuer freuen. Die zahlreichen Einstellungen zur Barrierefreiheit verdienen ein Sonderlob.

"Ratchet & Clank: Rift Apart" erscheint am 11. Juni exklusiv für die PS5. Es kostet ca. 80 €. USK ab 12.

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(dahe)