Apple startet Cloud-Dienst für Continuous Integration über Xcode

Neben der Xcode Cloud zum automatisierten Build von Apps hat Apple auf der WWDC neue AR-Tools sowie Erweiterungen für Swift und den App Store angekündigt.

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Die neue iPhones soll in diesem Jahr erstmals für den superschnellen 5G-Datenfunk gerüstet sein.

(Bild: dpa, Peter Kneffel/dpa)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Auf der WWDC 2021 hat Apple einige Neuerungen für Softwareentwicklerinnen und -entwickler angekündigt. Das kommende Xcode 13 integriert einen Dienst für Continuous Integration, der das Erstellen, Testen und Bereitstellen von Apps in die Cloud verlagert. Für den Bereich Augmented Reality bietet das Reality Kit 2 eine Funktion zum Generieren von 3D-Modellen aus einer Reihe von Fotos. Schließlich hebt Apple die Nebenläufigkeit in Swift und Ergänzungen für SwiftUI hervor.

Die Xcode Cloud wird Bestandteil von Xcode 13 werden, das sich derzeit in der Betaphase befindet und Mitte Juli erscheinen soll. Mit dem Dienst lassen sich Apps in der Cloud erstellen und testen. Für Letzteres bietet er parallele Testläufe auf simulierten Versionen aller aktuellen Apple-Geräte an. Anschließend lässt sich eine Version für interne Tests oder über TestFlight für externe Beta-Tester erstellen.

Teams können für ihren Entwicklungsprozess individuelle Workflows definieren. So lässt sich nach Codeänderungen automatisch ein Build-Prozess starten und bei gefundenen Problemen das Team informieren. Der Dienst ist direkt in die kommende Hauptversion der Entwicklungsumgebung Xcode integriert, die aktuell in Version 12.5 verfügbar ist.

Die Xcode Cloud lässt sich direkt aus der Entwicklungsumgebung heraus verwenden.

(Bild: Apple)

Laut Apple werden alle Daten verschlüsselt in der Cloud gespeichert, und die für den Build benötigten vorübergehenden Inhalte werden nach dem Abschluss des Build-Prozesses gelöscht. Der Zugriff ist über Zweifaktorautorisierung geschützt.

Das RealityKit zum Simulieren und Erstellen von 3D-Inhalten für AR-Apps führt in Version 2 mit Object Capture eine neue API für macOS Monterey ein, die 3D-Modelle aus Fotos generiert. Die Modelle sind für den Einsatz in AR-Anwendungen optimiert und lassen sich in AR Quick Look betrachten oder mit Xcode oder Reality Composer in Augmented-Reality-Anwendungen integrieren. Die Entwickler der Spiele-Engine Unity und Maxon, die Firma hinter Cinema 4D, setzen wohl bereits Object Capture ein.

Wer Spiele für die Apple-Plattformen entwickelt, kann einen neuen Virtual Game Controller für iPhone und iPad und ein neues Tool zum Komprimieren von Texturen unter Apples Metal nutzen. Außerdem gibt es Optimierungen für Apple Silicon.

Für die quelloffene Programmiersprache Swift hat Apple auf der WWDC die Nebenläufigkeit hervorgehoben. Das Async-Await-Pattern soll in Version 5.5 Einzug in die Sprache halten, und erste Vorbereitungen gab es bereits in Swift 5.4, das unter anderem await nicht mehr als Identifier erlaubt, sondern das für den Einsatz als Keyword reserviert ist.

Das GUI-Framework SwiftUI bekommt ebenfalls einige Ergänzungen, unter anderem für List Views und mehrspaltigen Tabellen. Schließlich soll das Lernwerkzeug Swift Playgrounds künftig SwiftUI zum Erstellen der Oberfläche integrieren. Swift Playground 4 soll im Laufe dieses Jahres erscheinen und nicht nur das Erstellen einer App, sondern direkt das Veröffentlichen im App Store ermöglichen.

Mit Swift Playground 4 lassen sich Apps vom iPad in den App Store hochladen.

(Bild: Apple)

Daneben stehen einige Ergänzungen für die Integration in den App Store an, die jedoch nicht den zunehmenden Ärger adressieren, der sich kurz vor der WWDC aufgrund Apples App-Store-Verteidigung frisch aufgeladen hat. Immerhin gibt es aktualisierte Richtlinien, und Apple erweitert den Developer Code of Conduct, um "den App Store als fairen Marktplatz für Developer und User zu erhalten". Das Unternehmen aktualisiert die Richtlinien zum Nachweis der Identität der Entwicklerinnen und Entwickler und führt Maßnahmen gegen die Manipulation von Bewertungen ein.

Ein neues Tool soll das Erstellen von Produktseiten für den App Store vereinfachen. Personalisierte Empfehlungen in der redaktionellen Auswahl, den Suchergebnissen und den Produktseiten im App Store, sollen schließlich dafür sorgen, dass Apps besser von der jeweiligen Zielgruppe entdeckt werden.

Weitere Details zu Apples Portfolio rund um die Softwareentwicklung von der WWDC 2021 lassen sich der Pressemitteilung entnehmen.

(rme)