Keine Suchmaschinen-Auktionen mehr für Android: Google gibt Pay-to-Play auf

Auf Druck der EU-Kommission stellt Google die Auktionen für Suchmaschinen ein, über die Plätze auf dem Auswahlbildschirm in Android-Geräten versteigert wurden.

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(Bild: Google Blogbeitrag)

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Auf Android-Geräten werden ab September alle Suchmaschinen im Auswahl-Bildschirm erscheinen, die das wollen – ohne dafür Geld an Google zahlen zu müssen. Anscheinend hat die EU-Kommission entsprechenden Druck auf den Suchmaschinen-Giganten gemacht, der zugleich für Android verantwortlich ist. Bislang mussten andere Anbieter in Auktionen dafür bieten, in einem Auswahl-Menü angezeigt zu werden. Das nannte sich Pay-to-Play. Nur die vier Höchstbieter bekamen daraufhin einen Platz.

Google schreibt in einem Blogbeitrag, dass man sich mit der Kommission geeinigt habe. Dabei wird die jahrelange Zusammenarbeit betont, bei der es immer darum gegangen sei, möglichst viel Auswahl auf Android-Geräten zu schaffen, aber zugleich sicherzustellen, dass Android weiterhin kostenlos angeboten werden kann – also Google ausreichend Einnahmen generiert.

Die Vorgehensweise bei den Auktionen war den Mitbewerbern und der Kommission arg aufgestoßen. Vorausgegangen war der Vorwurf, Google missbrauche sein eigenes Betriebssystem, um die eigene Suche zu bevorzugen. Das daraus resultierende Verfahren waren die Auktionen. Laut Google ein Weg, sich für andere Suchmaschinenanbieter zu öffnen. Für diese eher Abzocke. So erklärt Ecosia-CEO Christian Kroll zu der aktuellen Entwicklung: "Suchanbieter haben nun die Chance, fairer auf dem Android-Markt zu konkurrieren, basierend auf der Attraktivität ihres Produkts, anstatt durch monopolistisches Verhalten ausgeschlossen zu werden."

Ecosia, DuckDuckGo, Lilo, Qwant und Seznam hatten sich gemeinsam an die EU-Wettbewerbskommissarin, Margrethe Vestager, gewandt – und damit gegen Googles Vorgehen. Bei Google heißt es: "Nachdem wir weitere Rückmeldungen von der Kommission bekommen haben, nehmen wir endgültige Änderungen am Choice-Screen vor. Dazu gehört, dass die Teilnahme für berechtigte Suchmaschinen kostenlos ist." Um den Wettbewerb mache man sich keine Sorgen, da Google sich nicht durchsetzt, weil es keine Alternativen gäbe, sondern weil sie eben die beste Suchmaschine seien.

(emw)