Intel Core i-11000: BIOS-Kompatibilität nur noch mit Grafikkarte

Bei den aktuellen Desktop-Prozessoren der 11. Core-i-Generation arbeitet die Firmware der integrierten GPU ausschließlich im UEFI-Modus.

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(Bild: c't)

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Rechner mit den im März vorgestellten Desktop-Prozessoren Core-i-11000 „Rocket Lake“ können nicht mehr ohne weiteres im klassischen BIOS-Modus booten. Deshalb lassen sich darauf beispielsweise keine antiquierten Betriebssysteme installieren oder ältere, bootfähige Hardware-Diagnose-Tools starten. Diesen Schritt hatte Intel bereits 2017 angekündigt: Bereits ab 2020 sollte es nur noch neue Prozessorplattformen geben, die als sogenannte UEFI-Class-3-Systeme ausschließlich den UEFI-Modus verwenden – ohne Kompatibilität zum klassischen BIOS.

Für die integrierte UHD-700-Grafikeinheit der Core-i-Prozessoren der 11. Generation stellt Intel kein Video-BIOS (VBIOS) mehr zur Verfügung. Stattdessen kommt als Nachfolger im UEFI ein modernerer Graphics-Output-Protocol-Treiber (GOP) zum Einsatz, der schnelleres Booten ermöglicht und weniger stark in der Größe limitiert ist. Allerdings arbeitet der GOP-Treiber im Unterschied zum VBIOS, das noch als 16-Bit-Code ausgeführt wird, nicht mehr mit dem Compatibility Support Module (CSM) zusammen. UEFI-Systeme können somit nicht mehr im klassischen BIOS-Modus booten.

Bei UEFI-Class-3-Systemen fällt die Abwärtskompatiblität zum BIOS weg.

(Bild: UEFI.org)

Der ursprünglich geplante Zeitpunkt für den Umstieg auf UEFI Class 3 war nicht willkürlich gewählt. Mit dem Support-Ende von Windows 7 am 14.1.2020 fiel das letzte Betriebssystem weg, dass noch nicht zum Graphics Output Protocol kompatibel war.

Ohne Grafikkarte lässt sich das CSM beim Asrock Z590 Extreme nicht aktivieren.

(Bild: c't)

In der Praxis lässt sich bei aktuellen LGA1200-Mainboards mit Serie-500-Chipsatz von Asus und Asrock der Boot-Modus im Firmware-Setup ohne Grafikkarte nicht von UEFI auf CSM umstellen. Bei MSI-Boards klappt das zwar, beim nachfolgenden Neustart folgt aber eine Fehlermeldung, dass kein VBIOS gefunden und der Boot-Modus wieder auf UEFI zurückgesetzt wurde. Um Rechner mit Rocket-Lake-Prozessor dennoch per CSM zu starten, benötigt man deshalb zusätzlich eine Grafikkarte, deren Firmware ein VBIOS enthält.

Bislang war es den PC- und Board-Herstellern überlassen, ob sie die Firmware ihrer Systeme mit einem CSM für die BIOS-Kompatibilität versehen. Bereits in den letzten Jahren nahm die Zahl an Notebooks und Komplett-PCs deutlich zu, die ausschließlich per UEFI booten.

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(chh)