kenfm.de: Anonymous hackt Website des Aktivisten Ken Jebsen

Das Hackerkollektiv hat Zugriff auf kenfm.de erlangt und von dort nach eigenen Angaben 3 GByte Daten kopiert.

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Zwischenzeitlich hat kenfm.de so ausgesehen.

(Bild: AnonLeaks)

Lesezeit: 2 Min.

Hacker des Kollektivs Anonymous haben die Website des Aktivisten Ken Jebsen angegriffen. Sie haben nach eigenen Angaben Zugriff auf die Wordpress-Administration von kenfm.de, auf die Datenbank und den Webspace sowie administrative Rechte für die Live-Installation erhalten. Eine Anfage von heise online dazu haben die Betreiber von kenfm.de noch nicht beantwortet.

Unter anderem seien ihnen fast 40.000 persönliche Daten von Abonnenten wie Vornamen, Nachnamen, E-Mail, Passwörter sowie Spenderdaten bis 2019 inklusive deren Geldbeträge – die zusammen etwa 38.000 Euro betragen sollen – in die Hände gefallen, heißt es auf AnonLeaks. Dazu kommen API-Schüssel und 3 GByte an Dateien, Tokens und anderem, die Anonymous noch auswerten will. Die Hacker hatten nach eigenen Angaben die Website kenfm.de auch defaced, mittlerweile scheint sie wiederhergestellt zu sein.

Wie genau es vorgegangen ist, erläutert das Kollektiv nicht. Nach einiger Zeit der Recherche sei es beim Scannen auf eine Stored-XSS-Lücke gestoßen und habe ein vollständiges Datenbankbackup der Wordpress-Installation von kenfm.de im Umfang von 1,2 GByte gefunden; er liegt heise online vor. Im weiteren Verlauf der Hackerarbeiten habe Anonymous administrativen Zugriff erhalten, auch ohne die Passwort-Hashs der WP-User knacken zu müssen.

Jebsen arbeitete früher beim rbb und wurde dort 2011 entlassen. Er ist in der neurechten Szene eine prominente Figur, in seinen Videos behauptete er unter anderem, Bill Gates denke darüber nach, Menschen durch Impfungen gezielt zu sterilisieren. Faktenchecker haben viele von den Aussagen in Jebsens Beiträgen bereits komplett oder teilweise widerlegt. Youtube sperrte im Januar Jebsens Kanal.

KenFM verbreite gezielt Falschinformationen, meint das Anonymous-Kollektiv, und verweist ebenfalls auf Darstellungen rund um das Coronavirus. Seine Plattform sei ein "Informationsmedium für die Querdenken-Bewegung, für Schwurbler und Umstürzler". Jebsen habe mit Antisemitismus, Verschwörungsmythen und Umsturzphantasien viel Geld verdient.

(anw)