Apple gibt APIs für Bildschirmzeit und Shazam frei

Künftig können externe Entwickler die Screentime- und Audioerkennungsfunktionen in eigenen Apps nutzen – bei Shazam sogar unter Android.

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Eine Demo-App mit ShazamKit.

(Bild: Apple)

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Lesezeit: 3 Min.

Mit iOS 15 und macOS 12 alias Monterey kommen diverse neue APIs und SDKs auf Apple-Geräte. Zwei der wohl am sehnlichsten erwarteten betreffen die Kinderschutzfunktion Screen Time (Bildschirmzeit) und Apples Tochter Shazam, die Audioerkennung liefert. Für beide Funktionen gibt es nun erstmals auch Zugriff für Drittentwickler.

Apple hatte Bildschirmzeit einst mit iOS 12 eingeführt und sich damals Ärger von Anbietern konkurrierender Produkte eingehandelt, die sich übergangen und ausgebremst sahen. Die Funktion ist direkter Teil von iPhone, iPad und Mac und damit systemweit verfügbar – was andere Anbieter nur mittels VPN oder MDM umsetzen können. Zwischenzeitlich hatte Apple solche Apps wiederum gesperrt.

Nun sollen mit iOS 15, iPadOS 15 und macOS 12 externe Developer Screen Time direkt verwenden können. Mit der neuen API sei es möglich, Kernfunktionen zu verwenden, etwa Systemrestriktionen und Geräteaktivitätsüberwachung, dabei werde jedoch stets die Privatsphäre des Nutzers gewahrt. Entwickler hatten bereits 2019 Apple darum gebeten, eine solche Freigabe zu erteilen; zwei Jahre dauerte es, bis es zur Umsetzung kam. Aktuell ist noch unklar, wie weitgehend die API ist – also ob Funktionen fehlen, die Apple selbst weiterhin nur exklusiv nutzen kann.

Weiterhin künftig verfügbar ist eine API für Shazam, Apples 2018 übernommene Tochter, die auf Musikerkennung spezialisiert ist. Apple wird mit ShazamKit Entwicklern die Möglichkeit geben, Audioerkennung auch in Third-Party-Apps einzubinden. Das soll nicht nur auf Apple-Geräten gehen, sondern spannenderweise auch unter Android, kündete der Konzern in einer WWDC-Session an.

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Damit soll es künftig jedem Entwickler möglich sein, den aktuell laufenden Song zu ermitteln – samt Sänger, Genre und weiteren Informationen. Es sei auch möglich, zu überprüfen, wo ein "Match" in einem Titel zustande kam, um dann den Inhalt passend zu synchronisieren. Umsetzbar ist auch, eine App automatisch auf bestimmte Titel reagieren zu lassen. Shazam hat einen großen Katalog, der Millionen Titel umfasst; prinzipiell könnte mit der Technik auch eine allgemeine Geräuscherkennung möglich sein, wie sie Apple auf dem iPhone bereits aus Barrierefreiheitsgründen anbietet.

[Update 17.06.21 20:53 Uhr:] Apple zufolge gelang es Shazam inzwischen, auf über eine Milliarde Abfragen pro Monat ("Shazams") zu gelangen. Insgesamt hat die App laut dem Hersteller seit Start 50 Milliarden Song-Beschreibungen ausgeliefert. Shazam sei "eine der populärsten Musik-Apps auf der Welt", so Oliver Schusser, Vizepräsident für Apple Music und Beats. (bsc)