Mobilfunktarife fürs mobile Homeoffice

Das Homeoffice benötigt viel Datenvolumen, besonders Videokonferenzen schlagen zu Buche. Bei der Auswahl eines passenden Tarifs ist jedoch einiges zu beachten.

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(Bild: Andrey_Popov / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Urs Mansmann
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Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt nachhaltig verändert. Viele Jobs lassen sich problemlos vom Homeoffice aus erledigen. Sinkende Infektionszahlen machen nun neue Freiheiten möglich. Die Arbeit lässt sich auch im Ferienhaus im Schwarzwald, auf dem Campingplatz in Mecklenburg-Vorpommern oder im Gästezimmer bei Freunden in Köln erledigen.

In Deutschland kann man sich allerdings nicht darauf verlassen, dass man überall leistungsfähige WLANs findet, die sich für alle Homeoffice-Anwendungen eignen. Besser setzt man auf einen eigenen Mobilfunkzugang, dessen Tarif genug Volumen für die tägliche Arbeit mitbringt. In dieser Leistungsklasse gibt es nur vereinzelt Prepaid-Angebote, am Abschluss eines Laufzeitvertrags kommt man kaum vorbei.

Im Homeoffice verbrauchen üblicherweise Videokonferenzen das meiste Datenvolumen. Wer täglich eine halbe Stunde in einer Videokonferenz verbringt, muss pro MBit/s durchschnittlicher Transferrate ungefähr ein halbes Gigabyte Volumen einrechnen. Bei einem typischen Bedarf von 3 MBit/s schlägt das bei 20 Arbeitstagen im Monat also schon mit 30 Gigabyte zu Buche. Je nach Videokonferenzsystem liegt die übertragene Datenrate zwischen 1 und 10 MBit/s und lässt sich in den seltensten Fällen beeinflussen.

Laufzeittarife ab 15 Gigabyte gehören bereits zur gehobenen Leistungsklasse. In dieser gehört der Zugriff aufs 5G-Netz zum Standard, allerdings gibt es immer noch einige Tarife, die nur mit 4G daherkommen. In der Praxis macht das keinen großen Unterschied. Durch die Nutzung von 5G verbessert sich die Abdeckung nicht, sondern nur die maximal erzielbare Datenrate – die man ohnehin in den seltensten Fällen praktisch nutzen kann.

Wichtiger ist der Blick darauf, welches Mobilfunknetz zum Einsatz kommt. O2 forciert nach eigenen Angaben zwar den Netzausbau, wird den Rückstand aber nicht so schnell aufholen können. Beim Ausbau des 5G-Netzes hat die Telekom ganz klar die Führung übernommen, beim 4G-Netz liegt Vodafone in Netztests üblicherweise knapp hinter der Telekom. Die unterschiedliche Leistung schlägt sich auch im Preis nieder: Die Angebote von O2 sind spürbar günstiger als die von Vodafone und der Telekom.

Beim Abschluss eines Mobilfunkvertrags sollten Sie besonders auf die Laufzeit achten. Die klassischen Zweijahresverträge verlängern sich um jeweils ein ganzes Jahr, wenn sie nicht rechtzeitig gekändigt werden. Einige Verträge sind alternativ oder ausschließlich mit kurzen Laufzeiten zu bekommen, dafür fallen dann möglicherweise höhere Abschlussgebühren an. Die sollte man aber in Kauf nehmen, denn es kann viel teurer werden, wenn man den Vertrag irgendwann nicht mehr benötigt, ihn aber weiterhin für viele Monate bezahlen muss. Hat man einen ungünstigen Vertrag gewählt, lässt sich der Fehler bei Verträgen ohne Laufzeit zeitnah korrigieren. Zum Testen eignen sich auch die Prepaid-Angebote von Vodafone (50 Gigabyte, 80 Euro) und der Telekom (Flatrate, 100 Euro), jeweils mit vier Wochen Laufzeit.

Mehr zur Auswahl des richtigen Tarifs lesen Sie in c’t 15/2021: Unterwegs ins Netz: Mobilfunktarife für den großen Bedarf

c’t Ausgabe 15/2021

In Ausgabe 15/2021 haben wir Chromebooks getestet und deren Betriebssystem Chrome OS auf den Zahn gefühlt, das längst mehr als nur ein Browser ist. Außerdem zeigen wir, wie Sie Ihr Homeoffice kostengünstig und umfassend aufrüsten können – vom PC über die Peripheriegeräte bis zum Netzwerk. Zum Homeoffice passende Mobilfunktarife, die 15 GByte oder mehr bieten, hat c’t-Redakteur Urs Mansmann getestet. Außerdem erklären wir das Kryptografie-Lerntool CrypTool 2, haben Premium-Notebooks getestet und uns ESPHome angesehen, eine Low-Code-Lösung für Smart-Home-Projekte. Ausgabe 15/2021 finden Sie ab dem 2. Juli im Heise-Shop und am gut sortierten Zeitschriftenkiosk.

(uma)