Rekordergebnis: Deutsche Post profitiert erneut vom Boom im Online-Handel

Die Deutsche Post kann nach einem starken 2. Quartal ihre Ergebnisprognose für 2021 anheben. Mitarbeiter bekommen erneut einen Corona-Sonderbonus.

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Die Lage im Seefrachtgeschäft ist zwar angespannt, die Deutsche Post DHL Group kann aber zuversichtlich in die Zukunft schauen.

(Bild: Deutsche Post DHL Group)

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Der anhaltende Boom im Online-Handel hat der Deutschen Post DHL im zweiten Quartal erneut ein Rekordergebnis beschert. Der operative Betriebsgewinn (Ebit) fiel mit knapp 2,1 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr, wie der Konzern am Mittwoch unter Berufung auf vorläufige Zahlen berichtete. Der Logistikkonzern hob deshalb seine Ergebnisprognose für 2021 und den mittelfristigen Ergebnisausblick für 2023 weiter an.

Konzernchef Frank Appel betonte nach Angaben der dpa: "Das zweite Quartal hat erneut bewiesen, dass sich der Welthandel weiter erholt und der E-Commerce-Boom von Dauer ist – wobei wir von beiden Entwicklungen stark profitieren." Alle Sparten des Konzerns arbeiteten nach seinen Worten weltweit unverändert auf Hochtouren und konnten ihre Vorjahresergebnisse signifikant übertreffen, wie auch aus einer Mitteilung der Post hervorgeht.

Allein die Division Post & Paket Deutschland erzielte ein Ebit von 315 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 264 Millionen Euro. Besonders stark ging es auch im Bereich Express nach oben. Hier stieg das Ebit auf rund 1.170 Millionen Euro nach 565 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Einen Anstieg im dreistelligen Millionenbereich verzeichnete die Division Global Forwarding, Freight mit 315 Millionen Euro, im zweiten Quartal des Vorjahres waren es 190 Millionen Euro. Mit den Lockdowns in der Corona-Krise hat sich der Trend zum Online-Handel noch verstärkt und hält nach den Lockerungen offenbar an.

Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben verstärkt Pakete von zu Hause bestellt. Der Konzern rechnet jetzt mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) in diesem Jahr von mehr als 7 Milliarden Euro. Bisher war das Unternehmen von mehr als 6,7 Milliarden Euro ausgegangen. Den mittelfristigen Ausblick für das Jahr 2023 hob der Konzern ebenfalls an. Hier rechnet die Post nun mit einem Konzern-Ebit von mehr als 7,4 Milliarden Euro statt bisher mehr als 7 Milliarden Euro.

Appel kündigte gleichzeitig einen weiteren Corona-Sonderbonus in Höhe von 300 Euro für die rund 550.000 Mitarbeiter des Unternehmens an. Die Post hat ihre Prognose die vergangenen Monate immer wieder erhöht. Auch das Auftaktquartal war schon stark verlaufen. Indes wies der Konzern am Mittwoch darauf hin, dass die Situation in der Luft- und Seefracht angespannt ist. Die Kapazitäten blieben knapp. Denn wegen des krisenbedingten Einbruchs im Flugverkehr fehlt der Frachtbranche ein Großteil des Platzes in den Bäuchen der Passagierjets.

Die Börse zeigte sich nach den Höhenflügen der Aktie der Deutschen Post der letzten Wochen zunächst weitgehend unbeeindruckt von den vorläufigen Zahlen des Geschäftsberichtes. Die Aktie notiert mit leichtem Plus am Donnerstagmorgen mit 58,66 Euro. Den ausführlichen Quartalsbericht will die Post wie geplant am 5. August vorlegen. (olb)