Biontech/Pfizer: Dritte Corona-Impfung zur Auffrischung "wahrscheinlich"

Sechs Monate nach der zweiten Impfung mit dem COVID-19-Vakzin von Biontech/Pfizer sollte eine dritte Impfung erfolgen, zeigen aktuelle Daten.

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(Bild: FabrikaSimf/Shutterstock.com)

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Zur Verbesserung der Wirksamkeit des Corona-Impfstoffes von Biontech/Pfizer gegen das Coronavirus und den im Umlauf befindlichen Mutanten hat das Pharma-Gemeinschaftsprojekt am Donnerstag eine mögliche dritte Impfung zur Auffrischung ins Spiel gebracht. Wie aus Daten des israelischen Gesundheitsministeriums hervorgeht, sinke die Wirkung des Impfstoffes sechs Monate nach der zweiten Impfung. Eine dritte Impfung mit dem Impfstoff BNT162b2 würde nach einer bei Biontech/Pfizer laufenden Studie einen deutlichen Boost der Schutzwirkung auch gegen die im Vormarsch befindliche Delta-Variante B.1.617.2 ergeben.

Erste Daten aus der Studie zu einer Corona-Auffrischungsimpfung haben nach Angaben von Biontech/Pfizer ergeben, dass eine erneute Impfung zwischen dem sechsten und zwölften Monat nach dem vollständigen Impfschutz etwa 5- bis 10-fach höhere Antikörpertiter hervorrufen und "ein konsistentes Verträglichkeitsprofil aufweist". Die Daten sollen in den kommenden Wochen bei den Zulassungsbehörden der Staaten wie der Food and Drug Administration (FDA) für die USA und European Medicines Agency (EMA) für Europa eingereicht und zusätzlich in einer wissenschaftlichen Publikation zur Diskussion gestellt werden.

Zwar soll das Vakzin BNT162b2 einer jüngsten Veröffentlichung im Wissenschaftsmagazin Nature zufolge auch gegen Varianten wirksam sein, Trotzdem entwickele Biontech/Pfizer bereits eine neue mRNA-Impfstoff-Version, in der das vollständige Spike-Protein der Delta-Variante verwendet wird. In der Mainzer Produktionsanlage sei bereits eine erste Charge produziert worden. Im August soll dann eine Studie zur Wirksam- und Verträglichkeit beginnen. Dazu müssen jedoch noch die notwendigen Genehmigungen der entsprechenden Behörden vorliegen, heißt es von Biontech/Pfizer.

Coronavirus und Heimarbeit

Aufgrund der bisherigen Datenlage hält Biontech/Pfizer es für "wahrscheinlich", dass eine dritte Impfung etwa sechs Monate nach der zweiten Impfung "erforderlich sein wird", um den Rückgang der Wirksamkeit vorzubeugen und einen "höchstmöglichen Schutz" auch gegen Varianten bieten zu können.

Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA sowie die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) teilten nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters als Reaktion auf eine mögliche Auffrischungsimpfung mit Biontech/Pfizer-Vakzin mit, dass man zunächst die wissenschaftlichen Studien und eigene Untersuchungsergebnisse abwarten wolle. Es bestehe derzeit genügend Schutz durch die bisherigen Impfungen. Man sei jedoch darauf vorbereitet, gegebenenfalls Auffrischungsimpfungen vorzunehmen. Eine Stellungnahme der europäischen EMA steht zunächst noch aus.

(olb)