Vor 20 Jahren: Apple legt den Cube auf Eis

Der Power Mac G4 Cube war ein Design-Highlight und ein großer Flop. Nach nur 12 Monaten zog Apple die Reißleine. Nun wird über eine Neuauflage gemunkelt.

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Power Mac G4 Cube

Ein schicker und teurer Würfel – Apples Power Mac G4 Cube.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Leo Becker

Apples Profi-Mac in Würfelform wurde nur genau 1 Jahr alt, dann stellte Apple die Produktion des Power Mac G4 Cube im Juli 2001 wieder ein – "auf unbestimmte Zeit", wie es vor 20 Jahren in einer Mitteilung des Herstellers hieß. Es gebe eine "kleine Chance", dass eines Tages eine aktualisierte Version des Cube eingeführt wird, schrieb Apple damals, offenbar um Fans des ungewöhnlichen Macs nicht ganz vor den Kopf zu stoßen.

Der Power Mac G4 Cube war bahnbrechend sowohl technisch (kein Lüfter!) als auch beim Design. Schon kurz nach der Einführung im Jahr zuvor entfachte er allerdings erhebliche Diskussionen, denn der Würfel-Mac war sogar etwas teurer als der klassische Power Mac. Im Unterschied zum Tower-Mac ließ sich der Cube nur sehr eingeschränkt aufrüsten, PCI-Slots fehlten nämlich.

Mit einem Griff an der Unterseite konnte man den Computer aus dem Plastikwürfel herausziehen.

(Bild: Apple)

Wenig verkaufsfördernd war, dass manche der ersten Kunden nach kurzer Zeit Risse in dem durchsichtigen Plastikwürfel vorfanden – offenbar hitzebedingt. Laut Apple wurde das "frühe Herstellungsproblem" schnell gelöst, doch zum Verkaufshit entwickelte sich der Cube offensichtlich nicht – selbst mit Hardware- und Software-Beigaben versuchte Apple damals noch Käufer zu locken.

Vor 20 Jahren schrieb Mac & i-Chefredakteur Stephan Ehrmann auf heise online:

Die Verkaufszahlen des außergewöhnlichen Computers waren offenbar zu schlecht. "Cube-Besitzer lieben ihre Cubes, aber die meisten Kunden kauften lieber unsere leistungsstarken Power Mac G4 Minitower", begründete Apples Marketing-Vize Phil Schiller die Entscheidung.

Derweil gibt es Restbestände des 450 MHz schnellen Rechners bei Apple-Händlern; Gravis etwa verlangt für das Modell mit CD-ROM-Laufwerk 2999 Mark; jenes mit CD-RW-Brenner kostet 3599 Mark. Insider vermuten, dass Apple auf der MacWorld Expo, die am 18. Juli in New York beginnt, bereits einen Nachfolger vorstellen wird und orakeln, dass es sich dabei um eine Symbiose aus Cube und iMac mit eingebautem Flachdisplay handeln könnte.

Die Symbiose aus Cube und iMac mit eingebautem Flachdisplay folgte tatsächlich, nämlich ein gutes halbes Jahr später in Gestalt des iMac G4. Einen kompakten Desktop-Mac führte Apple erst später mit dem Mac mini wieder ein, dieser war preislich aber eher am unteren Ende der Modellpalette positioniert – zumindest ursprünglich.

In das Segment zwischen iMac und Power Mac respektive Mac Pro hat sich Apple hingegen nicht mehr gewagt. Der große Umstieg auf hauseigene ARM-Chips könnte diese Tür nun wieder öffnen: Gerüchten zufolge plant das Unternehmen für 2022, einen Mac Pro mit eigenen Chips und bis zu 32 High-Performance-Kernen im Tower-Gehäuse einzuführen – neben einer neuen kompakteren Variante in Würfelform.

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(lbe)