Neue Probleme bei Boeings Dreamliner 787 – Produktion erneut gestoppt

Schon wieder muss Boeing beim "Dreamliner"-Jet 787 nachbessern. Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat Unzulänglichkeiten gefunden.

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Schwarzes Düsenflugzeug

Modell eines Boeing 787 Dreamliner in Air-NZ-Bemalung

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 2 Min.

Produktionsmängel bei in Bau befindlichen Boeing-Jets 787 ("Dreamliner") hat die US-Luftfahrtsicherheitsbehörde FAA entdeckt. Daraus gehe zwar "keine unmittelbare Bedrohung für die Flugsicherheit" hervor, dennoch werde Boeing Abhilfe schaffen, bevor die Flugzeuge ausgeliefert werden, sagte die FAA am Montag. Am Dienstag musste Boeing das bestätigen.

Somit kommt es zur dritten Produktionspause beim Dreamliner seit vergangenem Jahr. Im Firmensprech klingt das so: "Boeing repriorisiert Produktionsressourcen für einige Wochen, um Inspektionen und Überarbeitungen zu unterstützen." Auch nach diesen "einigen Wochen" wird es noch einige Zeit dauern, die Produktionsrate auf die angepeilten 5 Dreamliner pro Monat zu bringen. Die Folge: Das Unternehmen wird dieses Jahr weniger als die Hälfte der 787-Jets, die bereits in Produktion sind, an Kunden übergeben können.

Unterdessen prüft die FAA, ob auch bereits an Flugzeugbetreiber ausgelieferte Dreamliner betroffen sind und überarbeitet werden müssen. An der Börse führte die schlechte Nachricht am Dienstag zu einem Kursrückgang bei Boeing-Aktien von gut 4,2 Prozent. "Wir werden uns weiterhin die Zeit nehmen, um sicherzustellen, dass die Boeing-Flugzeuge die höchste Qualität erreichen, bevor sie an Kunden übergeben werden", teilte die Firma mit.

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Seit Jahresbeginn hat Boeing 156 kommerzielle Düsenflugzeuge und 85 militärische Fluggeräte ausgeliefert. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahr waren es 157 kommerzielle Düsenflugzeuge und 154 militärische Fluggeräte. Für Militärs baut das US-Unternehmen auch Hubschrauber.

Seit den beiden Abstürzen von Flugzeugen der Baureihe Boeing 737 MAX im Oktober 2018 und März 2019 befindet sich Boeing in einer Krise. Als Hauptursache der beiden Katastrophen, bei denen insgesamt 346 Menschen gestorben sind, gilt die fehlerhafte Steuerungssoftware MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System). Fast zwei Jahre mussten Boeing 737 MAX auf dem Boden bleiben. "Im zweiten Quartal (2021) haben wir Fortschritte bei der sicheren Rückkehr der 737 MAX in den Regelbetrieb in mehr Ländern gemacht und das Tempo bei der 737-Auslieferung erhöht", freute sich Boeing am Dienstag.

(ds)