Smartphone-Markt: Xiaomi zieht an Apple vorbei​

Der chinesische Hersteller ist laut Marktforschern erstmals die Nummer Zwei auf dem Weltmarkt und verdrängt Apple auf den dritten Platz. Samsung bleibt Spitze.

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(Bild: heise online/vbr)

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Der chinesische Anbieter Xiaomi hat im weltweiten Smartphone-Markt den Platz seines von US-Sanktionen getroffenen Konkurrenten Huawei eingenommen. Nach Berechnungen der Analysefirma Canalys stieß Xiaomi im zweiten Quartal beim Geräteabsatz auf den zweiten Rang in der Branche vor und rückte nahe Marktführer Samsung heran.

Xiaomi steigerte demnach seine Verkäufe binnen eines Jahres um 83 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 17 Prozent. Samsung kam auf 19 Prozent. Apple mit seinem iPhone folgte auf dem dritten Rang mit 14 Prozent, wie Canalys in der Nacht zum Freitag berichtete. Die Top 5 komplettieren die ebenfalls chinesischen Anbieter Oppo und Vivo mit jeweils rund zehn Prozent Marktanteil.

"Xiaomi baut sein internationales Geschäft rapide aus", sagte Ben Stanton von Canalys. Der Hersteller habe seinen Absatz in Lateinamerika mehr als vervierfacht und auch in Europa verzeichne Xiaomi mit einem Zuwachs von 50 Prozent ein deutliches Wachstum. "In diesem Jahr gehört zu den Top-Prioritäten für Xiaomi, den Absatz von High-End-Geräten wie dem Mi 11 Ultra anzukurbeln."

(Bild: Canalys)

Das wird allerdings kein Kinderspiel: Auch die chinesischen Konkurrenten Oppo und Vivo haben ihre Vertriebsaktivitäten in Europa verstärkt und attraktive Geräte im Portfolio. "Das wird ein harter Kampf", sagte Stanton. "Oppo und Vivo haben das gleiche Ziel und sind beide bereit, für den Aufbau ihrer Marken viel Geld in Werbung zu stecken, was Xiaomi bisher nicht macht."

Huawei war bis zum vergangenen Jahr der zweitgrößte Smartphone-Anbieter mit Ambitionen auf die Spitzenposition. Doch nach Sanktionen der US-Regierung verlor der chinesische Konzern den Zugang zu westlichen Technologien. Besonders schmerzhaft war der Verlust der Google-Dienste für Smartphones. Huawei hat seither seine Tochtermarke Honor verkauft und baut die eigene Softwareplattform HarmonyOS auch für Smartphones auf. Auf dem chinesischen Markt ist Huawei noch eine feste Größe.

(vbr)