Schürfen mit geklautem Strom: Polizei in Malaysia planiert tausend Mining-Rigs

Die Polizei in Malaysia hebt mehrere Krypto-Mining-Farmen aus. Sie haben illegal das Stromnetz angezapft. Mit einer Walze zerstört die Polizei über 1000 Geräte.

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Kein Stromvertrag: Walze beim Downsizing beschlagnahmter Mining-Computer

(Bild: Dayak Daily / youtube.com (Screenshot aus Video))

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Die Polizei in Malaysia ist in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Energiekonzern gegen Bitcoin-Mining mit illegal bezogenem elektrischem Strom vorgegangen. Insgesamt sind 1069 Mining-Computer (Rigs) bei mehreren Einsätzen zwischen Februar und April dieses Jahres beschlagnahmt und nun mit einer Walze zerstört worden. Das berichten örtliche Nachrichten-Websites.

Bei mehreren Razzien Anfang des Jahres habe die Polizei insgesamt 1069 Computer sichergestellt sowie 8 Personen festgenommen, schreibt die lokale News-Website The Star Online. Die Beschuldigten hätte illegal die Stromversorgung angezapt und mit der Elektrizität Kryptowährungen geschürft. Die beschlagnahmten Computersysteme hätten einen Wert von umgerechnet etwas mehr als einer Million Euro. Gegen 6 Personen sei Anklage wegen Stromdiebstahls erhoben worden, sie seien bereits zu einer Geldstrafe sowie 8 Monaten Haft verurteilt worden. Am Freitag habe die Polizei des Bezirks Miri schließlich die zu den Fällen gehörenden Computer in ihrem Hauptquartier zerstört – kurzerhand mit einer Walze.

Das betroffene Energieunternehmen Sarawak Energy Berhad (SEB) sei laut Polizeichef durch den Stromdiebstahl allein für das Bitcoin-Mining in diesen drei Monaten in einem Umfang von knapp 1,7 Millionen Euro geschädigt worden. Der Elektrizitätsdiebstahl habe zu häufigen Stromausfällen geführt, zudem seien in diesem Jahr drei Häuser wegen selbst gelegter illegaler Stromanschlüsse niedergebrannt.

Insgesamt habe es sechs Einsätze der Polizei in Kooperation mit SEB gegeben, alle in der Umgebung der Stadt Miri, schreibt die lokale Nachrichten-Website Dayak Daily, die auch ein Video von der Walze liefert. Der Polizeichef appellierte an Miner, nicht selbst das Stromnetz anzuzapfen und damit Leben und Gebäude zu gefährden. Außerdem werde die Polizei zusammen mit SEB verstärkt die Mining-Aktivitäten im Bezirk Miri überwachen und dagegen vorgehen.

Der immense Stromverbrauch (und damit auch CO2-Ausstoß) für das Mining von Kryptowährungen steht seit einiger Zeit in der Kritik. China geht mittlerweile gegen Mining vor, um den Strombedarf zu kappen, was wiederum den Handelskurs der Kryptowährungen sinken ließ. Besonders günstige Strompreise haben aber bereits chinesische Miner in größerer Zahl in den Iran gelockt – was dort bereits zu Stromausfällen geführt hat.

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(tiw)