Nach Ransomware-Angriff: Anhalt-Bitterfeld bittet Bundeswehr um Hilfe

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld kämpft weiterhin mit den Folgen einer Cyberattacke. Nun soll sogar die Bundeswehr aushelfen.

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(Bild: Pixels Hunter/Shutterstock.com)

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  • dpa

Um nach dem Cyberangriff schneller arbeitsfähig zu werden, hat der Landkreis Anhalt-Bitterfeld um Hilfe durch die Bundeswehr gebeten. Dabei geht es um die Unterstützung bei der Forensik und dem Wiederaufbau der technischen Infrastruktur. Jeder der 900 Computer der Mitarbeiter müsse den Sicherheitsvorkehrungen entsprechen, sagt ein Sprecher des Landkreises am Dienstag. Mit den IT-Mitarbeitern der Kreisverwaltung sei das zeitnah nicht zu stemmen. "Da wir das ja schnell wollen, haben wir diesen Hilfsantrag gestellt."

Am Montag hatte der Landkreis mitgeteilt, dass ein Hilfeersuchen an die Bundeswehr gestellt wurde. Eine Rückmeldung seitens der Bundeswehr gab es zunächst nicht. Der Sprecher rechnet aber mit einer Antwort innerhalb weniger Tage.

Am 6. Juli war bekannt geworden, dass mehrere Server des Landkreises bei einem Cyberangriff mit Ransomware infiziert wurden, bei dem Daten verschlüsselt werden. Die Quelle der Infektion war zunächst unklar. Nach einer Geldzahlung sollten die Daten wieder freigegeben werden, der Landkreis lehnte jedoch eine Lösegeldzahlung ab.

Seit vergangener Woche ist der Landkreis dank der Notinfrastruktur wieder eingeschränkt arbeitsfähig und per E-Mail erreichbar. Einige Dienstleistungen können – zum Teil extern – wieder erbracht werden. Das betrifft den Angaben zufolge etwa die Bereiche Vormundschaft, Betreuungsbehörde, Wohngeld, Eingliederungshilfe, Hilfe zur Pflege, Blindenhilfe, BaföG und Vergaben. Eine Kfz-Zulassung ist nach wie vor nicht möglich.

(mho)