Microsoft steigert Gewinn und Erlöse kräftig dank Cloud-Boom und Office-Diensten

Umsatz steigt um 21 Prozent, Gewinn nahezu verdoppelt im vergangenen Quartal. Chipmangel beeinträchtigt aber auch Microsofts Surface-Produkte.

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Schild "Microsoft" an Einfahrt zu Microsoft-Gelände, davor eine auf Rot stehende Fußgängerampel

Microsoft-Schild

(Bild: Daniel AJ Sokolov)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer
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Der anhaltende Boom des Cloud-Geschäfts hat dem Software-Riesen Microsoft im jüngsten Quartal abermals starke Geschäftszuwächse eingebracht. In den drei Monaten bis Ende Juni kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um 21 Prozent auf 46,2 Milliarden Dollar (39,1 Milliarden Euro). Der Nettogewinn nahm sogar um 47 Prozent auf 16,5 Milliarden Dollar zu. Damit wurden die Erwartungen der Wall-Street-Analysten klar übertroffen.

Microsoft konnte sich einmal mehr auf seine lukrativen Cloud-Services verlassen. Die Azure-Plattform, die zahlreichen anderen Unternehmen und Apps IT-Dienste und Speicherplatz im Netz bietet, steigerte den Umsatz um überraschend starke 51 Prozent, wie der Konzern am Dienstag nach US-Börsenschluss in Redmond mitteilte.

Die PC-Sparte, zu der neben Windows-Software auch Hardware-Produkte wie die Spielkonsole Xbox und Surface-Tablets sowie -Notebooks gehören, legte um 9 Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar zu. Dies ist aber der neuen Xbox-Serie geschuldet, denn der Surface-Umsatz ist im vergangenen Quartal um 20 Prozent zurückgegangen. Microsoft begründet dies mit Lieferengpässen und vorherigen starken Quartalen in diesem Geschäftsbereich.

Der Gaming-Umsatz stieg um 11 Prozent, da sich die Ende letzten Jahres eingeführten Xbox Series X/S Spielkonsolen weiter gut verkaufen. Hier legte der Hardware-Umsatz um 172 Prozent zu, aber das Geschäft mit Diensten und Inhalten sank um 4 Prozent. Microsoft verweist auch auf mehr Abonnenten seines Xbox Game Pass, hat aber seit Anfang dieses Jahres keine neuen Zahlen mehr genannt. Laut The Verge waren es damals 18 Millionen Abonnenten.

Software und Cloud-Computing bleiben die Säulen bei Microsoft. Office-Produkte konnten 20 Prozent mehr Einnahmen generieren. Die Zahl der Microsoft-365-Abonnenten ist um 22 Prozent gestiegen gegenüber dem letzten Jahr – auf nun 51,9 Millionen Nutzer. Der Cloud-Umsatz insgesamt wuchs zuletzt um 30 Prozent auf jetzt 17,4 Milliarden Dollar. Das ist mit 37 Prozent der größte Teil des Gesamtumsatzes von Microsoft.

Das soziale Business-Netzwerk LinkedIn wächst ebenfalls und erzielte dank höherer Werbeeinnahmen 46 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr. Nach Angaben von Microsoft verbringen die Nutzer auf LinkedIn 30 Prozent mehr Zeit als zuvor. Darüber hinaus sind die Werbeeinnahmen der Microsoft-Suchmaschine um 53 Prozent gestiegen.

Da es sich bei den letzten drei Monaten um das letzte Quartal seines fiskalischen Jahres 2021 handelt, legte Microsoft auch Zahlen für das Gesamtjahr vor. Der Konzern steigerte hier seinen Umsatz um 18 Prozent auf 168,1 Milliarden Dollar. Das Betriebsergebnis stieg sogar um 32 Prozent auf 69,9 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verzeichnete Microsoft einen Nettogewinn von 61,3 Milliarden Dollar – 38 Prozent mehr als im Vorjahr.

Obwohl die Zahlen besser als erwartet ausfielen, reagierte die Aktie nachbörslich zunächst mit deutlichen Kursverlusten. Sie erholte sich mittlerweile aber wieder etwas und liegt wieder ungefähr auf dem Niveau von gestern. (mit Material der dpa) /

(fds)