US-Präsident Biden: Cyberattacke könnte zu "richtigem Krieg" führen

In einer Rede hat Joe Biden vor einer Eskalation nach einer Cyberattacke gewarnt. Die könnte einen Krieg auslösen, der mit Waffen ausgetragen wird.

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(Bild: archna nautiyal/Shutterstock.com)

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Die Vereinigten Staaten könnten nach einer Cyberattacke in einen realen Krieg "mit Schusswechseln" gegen eine der "großen Mächte" ziehen. Davon geht US-Präsident Joe Biden aus, wie er bei einem Besuch des Direktors für die Geheimdienste nun erklärte. Die Fähigkeiten, Cyberangriffe auszuführen würden exponentiell wachsen, meinte er dabei. Besondere Sorgen bereiten den USA demnach Russland und China. Während Wladimir Putin über nicht mehr als Atomwaffen und Erdöl verfüge, und gerade deswegen so gefährlich sei, habe Xi Jinping nie einen Hehl daraus gemacht, Chinas Militär zum größten der Welt machen zu wollen, warnte Biden in dem Zusammenhang.

Mit den Äußerungen zeigt Biden einmal, wie ernst Cyberangriffe von seiner Regierung genommen werden. Die Drohung, auf eine solche Attacke notfalls mit physischen Waffen zu reagieren und einen "richtigen Krieg" zu führen, ist eine Warnung. Biden versucht damit wohl, die Abwägungen der Verantwortlichen vor solchen Angriffen zu beeinflussen. Wenn der mögliche Preis für eine solche Cyberattacke zu groß oder zu unkalkulierbar erscheint, könnte das dafür sorgen, dass sie abgeblasen wird. Ob das aber ausreicht, muss sich erst noch zeigen. Die Äußerungen legen gleichzeitig nahe, dass die USA bislang kein wirkliches Gegenmittel gegen Cyberattacken gefunden haben.

Die USA waren in den ersten Monaten von Bidens Amtszeit das Ziel gleich mehrerer großer Cyberattacken, die schonungslos offengelegt haben, wie angreifbar die Infrastruktur des Landes ist. Noch in die Amtszeit seines Vorgängers fiel zwar die Entdeckung des Angriffs über SolarWinds, Anfang des Jahres sorgte dann ein Angriff auf Microsofts Exchange Server für mehrere Milliarden US-Dollar schaden. Dafür wurde China verantwortlich gemacht. Es folgte noch die Attacke auf Colonial Pipeline, die mancherorts zu Engpässen bei der Versorgung mit Treibstoffen sorgte, sowie der Angriff auf den Fleischkonzern JBS. Die Verantwortlichen für beide Angriffe sollen aus Russland kommen.

(mho)