Instagram: Facebook will Jugendliche vor "verdächtigen" Erwachsenen schützen

Facebook will dafür sorgen, dass Instagram für Jugendliche sicherer wird. Damit wird wohl auch die Einführung des "Instagram für Kinder" vorbereitet.

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(Bild: DisobeyArt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Instagram-Accounts von Nutzern und Nutzerinnen unter 16 Jahren sollen künftig standardmäßig als "private Konten" vorgeschlagen werden, sie können aber weiterhin auf öffentlich gestellt werden. Außerdem soll es verdächtigen Accounts von Erwachsenen erschwert werden, Jugendliche zu kontaktieren und auch bei der Werbung soll es Einschränkungen geben. Durch die Maßnahmen sollen Jugendliche auf Instagram besser geschützt werden, heißt es in einem Blogeintrag der Facebook-Tochter. Parallel dazu hat Facebook in einem eigenen Statement erläutert, wie man versucht, das wahre Alter der Nutzer und Nutzerinnen auf den eigenen Plattformen herauszufinden. Der US-Konzern reagiert damit auch auf Kritik, dass junge Menschen auf den eigenen Plattformen nicht genug geschützt würden und bereitet ein "Instagram für Kinder" vor.

Die Verantwortlichen für Instagram begründen die Änderungen mit dem Ansinnen, ihre Plattform sicher und privat für junge Menschen machen zu wollen. Die sollten darauf leicht neue Freunden finden und mit ihren Familien in Kontakt bleiben können. Gleichzeitig wolle man aber nicht, dass sie unerwünschte Nachrichten oder Kommentare von Fremden bekommen. Sogenannte private Konten seien der richtige Weg dahin, gibt man sich überzeugt. Manche würden aber öffentliche Accounts wollen und deswegen gibt es keine automatische Klassifizierung. Wer bereits einen öffentlich einsehbaren Account hat und unter 16 – beziehungsweise mancherorts unter 18 – ist, werde prominent auf die Option hingewiesen.

Zusätzlich zu dem Drängeln auf ein "privates Konto" will man bei Instagram auch anderweitig dafür sorgen, dass die Accounts junger Menschen schwerer für "bestimmte Erwachsene" zu finden sind. Konten, die "potenziell verdächtiges Verhalten" gezeigt hätten, sollen durch eine Technik künftig daran gehindert werden, junge Nutzer oder Nutzerinnen zu kontaktieren. Das soll Konten treffen, die etwa kürzlich von einem Account eines oder einer Jugendlichen blockiert oder gemeldet wurden. Diesen würden dann keine weiteren Konten von jungen Menschen mehr in Übersichtsseiten angezeigt oder vorgeschlagen werden. Auch könnten sie keine Nachrichten oder Kommentare mehr an Jugendliche schicken. Schließlich verspricht Instagram noch, dass Accounts von Jugendlichen künftig weniger genau für zielgerichtete Werbung ausgewählt werden können. Alle Änderungen gibt es zuerst nur in den USA, Australien, Frankreich, Großbritannien und Japan, andere Märkte sollen folgen.

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Wie Facebook und Instagram überhaupt erkennen wollen, dass Accounts Nutzern oder Nutzerinnen gehört, die noch nicht 16 oder 18 Jahre alt sind, hat der US-Konzern nun dargelegt und wieder einmal soll es Künstliche Intelligenz richten. KI sei der Eckpfeiler der darauf zielenden Bemühungen, heißt es. Automatisch ausgewertet würden dafür etwa Geburtstagsglückwünsche in der Form von Kommentaren, in denen ein Alter genannt werde. Auch würden Altersangaben in verknüpften Accounts auf anderen Netzwerken ausgewertet. Facebook versichert noch, dass man darauf abziele, Kinder unter 13 Jahren von den eigenen Plattformen fernzuhalten. Deshalb arbeite man an eigenen Plattformen, unter anderem auch einem "Instagram für Tweens" (10 bis 13 Jahre). An diesen Plänen hatte es bereits massive Kritik aus der US-Politik gegeben.

(mho)